Als Musikerin und Künstlerin hebt sich Laura schon immer von der breiten Masse ab. „Das hatte gar nicht mal so viel mit der Dysmelie zu tun“, sagt sie lächelnd. Aufgrund einer angeborenen Fehlbildung (Dysmelie) befindet sich ihre rechte Ferse auf der Höhe ihres Knies. Doch dies beeinträchtigte die heute 29-Jährige lange Zeit kaum.
Dysmelie war keine Einschränkung
In ihrer Kindheit spielte die Dysmelie kaum eine Rolle. „Zu Hause wurde darüber eigentlich kaum gesprochen. Es wurde immer vorausgesetzt, dass ich alles machen kann und werde.“ Während ihrer Schulzeit veränderte sich dies etwas. „Meine Freunde:innen haben mich öfters darauf aufmerksam gemacht, dass die Leute wohl viel guckten. Auch meine Mutter hat mich damals häufig verteidigt, das war mir schon fast zu viel. Ich habe das alles immer gar nicht so tragisch gesehen!“
Musik und Gesang rücken in den Vordergrund
Lauras Leidenschaft: Musik! Sie singt leidenschaftlich gern, tritt viel auf und wird vor einigen Jahren von dem Musikredakteur, Michael Bremmer, der Süddeutschen entdeckt. In der Rubrik Junge Leute wird Laura zur Pop-Hoffnung gewählt. „Danach war klar: Ich brauche eine Band. Und die fand sich tatsächlich relativ schnell. Im Jahr 2020 starteten wir also unsere Karriere – und dann kam Corona!“ Trotzdem wurde Lauras Band LAURAINE zur Band des Jahres gewählt, ebenfalls über die Süddeutsche Zeitung.
Inklusion wird ein wichtiges Thema
„Vor ein paar Jahren fiel es mir dann plötzlich selbst auf, was in unserer Gesellschaft los ist. Eine Beeinträchtigung ist ja eh ein Lebensthema, also warum nicht auch sich dafür offiziell einsetzen? Man hat ja eh damit die ganze Zeit zu tun! Ich habe von Anfang an meine Prothese auf der Bühne gezeigt. Und habe viele Reaktionen darauf bekommen. Ich wollte einfach Vorbild sein und zeigen, dass es nichts Besonderes ist, sondern ganz normal!“ Damals begann die Auseinandersetzung mit dem Thema erstmals. Und mit den Auftritten und der sichtbaren Prothese kamen auch die Anfragen, über das Thema Behinderung zu sprechen. Seitdem schlägt ihr Herz nicht nur für die Musik, sondern auch für die Inklusion. Eigentlich studiert die 29-Jährige Jazzgesang und arbeitet als Werkstudentin bei einem deutschen Rundfunksender.
Prothetik im Wandel der Zeit
Laura hat fast drei Jahrzehnte technologischer Entwicklungen in der Prothetik erlebt. Schon sehr früh trug sie eine Prothese, damals mit Klettverschluss. Ein großes Sanitätshaus in Süddeutschland versorgt die damals junge Frau, was viel Fahrzeit bedeutete. „Ich trug ausschließlich mechanische Kniegelenke, auch dann noch, als die elektronischen schon auf dem Markt waren. Es hieß immer nur: ‚Nein, für dich gibt es nichts anderes.‘“ Als ihre Prothese plötzlich kaputtging, führte der Zufall sie zu ihrem jetzigen Techniker Thomas, der ihr die Welt der bionischen Prothesen eröffnete. Das Rheo Knee von Össur veränderte alles für Laura. Die Möglichkeit, Treppen steigen zu können, begeisterte Laura vollends. Jedoch dauerte es fünf Jahre, bis die Kasse das neue Kniegelenk bewilligte.
Das Rheo Knee XC schenkt die nötige Sicherheit
Seit 2020 ist Laura stolze Trägerin eines Rheo Knee XC, was ihr ein enorm großes Sicherheitsgefühl und viel Lebensqualität schenkt. „Früher war ich regelmäßig der Hingucker, weil ich oft hingefallen bin. Und das kracht dann ja auch so! Das ist jetzt Vergangenheit. Und es hat tatsächlich lange gedauert, bis das auch in meinem Kopf angekommen war. Ich habe mich noch nie so sicher gefühlt!“
Laura genießt ihr Leben in vollen Zügen und verbringt viel Zeit in Berlin, da die Musikszene in München überschaubar ist. „Mir fehlt etwas, wenn nicht viel los ist. Ich liebe es, wenn es rappelt im Karton. Meine Musik ist mein Leben und meine Liebe.“
Mehr über Laura finden Sie auf der Band-Website www.laurainemusic.com
Weitere technische Details über das Rheo Knee von Össur gibt es hier: www.ossur.com/de-de/prothetik/knie/rheo-knee