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Demenz und Beruf

Die Krankheit Demenz verändert das Leben und Arbeiten – nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für deren Familien. Doch was folgt nach der Diagnose? Eine neue Broschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zeigt, dass Demenz weder das Ende der Berufstätigkeit noch der gesellschaftlichen Teilhabe bedeuten muss.

Mit dem demografischen Wandel und einer stetig steigenden Lebenserwartung nimmt die Anzahl der Menschen zu, die im Alter von kognitiven Beeinträchtigungen oder einer Demenzerkrankung betroffen sind. Derzeit leben in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen mit dieser Diagnose. Prognosen deuten darauf hin, dass diese Zahl bis zum Jahr 2050 auf bis zu 2,8 Millionen ansteigen könnte, sollte es keine signifikanten Fortschritte in Prävention und Therapie geben. Diese Zunahme stellt nicht nur das Gesundheitssystem, sondern auch Angehörige vor große Herausforderungen.

Rolle des Arbeitsplatzes

Die Arbeit hat in unserer Gesellschaft eine zentrale Bedeutung. Sie ist nicht nur Quelle des Lebensunterhalts, sondern bietet auch Identität, Struktur und soziale Einbindung. Der Verlust des Arbeitsplatzes, besonders im Falle einer Demenzerkrankung, kann daher zu tiefgreifenden Identitätskrisen und dem Gefühl von gesellschaftlicher Exklusion führen. Für Menschen mit Demenz kann die Aufgabe ihrer beruflichen Tätigkeit deshalb doppelt belastend sein.

Ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel, auf dessen Brett zwei Würfel liegen. Sie zeigen beide die Seite mit 6 Punkten.

Pflege und Berufstätigkeit

Die pflegenden Angehörigen eines Menschen mit Demenz stehen wiederum oft im Spannungsfeld zwischen Beruf und der Betreuung. Sie übernehmen zahlreiche Aufgaben, von administrativen Tätigkeiten über die Koordination der Pflege bis hin zur Organisation des Alltags der Betroffenen. Diese Doppelbelastung erfordert ein hohes Maß an Organisation und Flexibilität und kann zu einer Reduzierung der eigenen sozialen Kontakte und Freizeitaktivitäten führen.

Doch wie können Unternehmen mit der starken Belastung ihrer pflegenden Angestellten umgehen? Und wie unterstützen sie Menschen mit beginnender Demenz, weiterhin am Arbeitsleben teilzunehmen, solange es ihnen möglich ist? Hier gibt eine aktuelle Broschüre des Bundesfamilienministeriums Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Demenz und Beruf: Wege der Vereinbarkeit für Betroffene und Angehörige

Die Broschüre „Demenz und Berufstätigkeit – neue Perspektiven für Unternehmen und Behörden“ bietet konkrete Hilfestellungen und Beispiele, wie der Spagat zwischen Pflegeverantwortung und Berufstätigkeit gemeistert werden kann. Sie zeigt auf, wie Unternehmen und Behörden betroffene Mitarbeitende unterstützen können und welche Maßnahmen dazu beitragen, dass Menschen mit Demenz so lange wie möglich am Arbeitsleben teilhaben können. Darüber hinaus werden Möglichkeiten für pflegende Angehörige vorgestellt, die eigene Belastung zu reduzieren und einen Austausch mit anderen Betroffenen zu finden.

Angesichts der steigenden Zahl von Menschen mit Demenz ist es von entscheidender Bedeutung, das Bewusstsein für diese Erkrankung zu schärfen und sowohl Betroffene als auch pflegende Angehörige zu unterstützen. Die Broschüre „Demenz und Berufstätigkeit“ bietet dazu wertvolle Informationen und praktische Ansätze, um den Alltag mit Demenz zu erleichtern und die gesellschaftliche Teilhabe von Betroffenen so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.

Zwei Frauen sitzen an einem Ufer eines Flusses in einer Hängematte aufrecht neben einander.

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