Katarina Witt

Katarina Witt: Die erfolgreiche Eiskunstläuferin, Schauspielerin und Produzentin engagiert sich mit ihrer Stiftung auch für Kinder und Jugendliche mit Behinderung.

Katarina Witt ist eine deutsche Schauspielerin, Moderatorin und ehemalige Eiskunstläuferin.

Sie wurde am 3. Dezember 1965 in Staaken geboren und lebt heute in Berlin. Ihre Karriere begann in der ehemaligen DDR schon früh; Katarina Witt wurde (vor der Wiederveinigung) aufgrund ihres Erfolges damals auch als Repräsentantin und Aushängeschild des Landes betrachtet. Neben zwei Olympiasiegen wurde sie vierfache Weltmeisterin, sechsfache Europameisterin und acht Mal nationale Meisterin.

1998 wurde ein weiterer Rekord in die Vita von Katarina Witt aufgenommen. Die amerikanische Dezember-Ausgabe des „Playboy“ mit ihr auf dem Titelbild war nach der Ausgabe mit Marilyn Monroe (erst) zum zweiten Mal weltweit ausverkauft.

Seit einigen Jahren ist Katarina Witt zudem der kreative Kopf hinter vielen internationalen Eis-Show-Produktionen, die sie konzeptionell schreibt, kreiert, als Eiskunstläuferin selbst headlined und mit ihrer Produktionsfirma WITH WITT produziert. Neben ihren unternehmerischen und künstlerischen Tätigkeiten engagiert sich Katarina Witt auch wohltätig. Sie initiiert 2005 die „Katarina Witt Stiftung“, um Kindern und Jugendlichen mit körperlichen Behinderungen gezielt helfen zu können. Mittlerweile konnten schon über 200 Projekte unterstützt werden.

Frau Witt, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für unsere Fragen genommen haben.

1983 wurden Sie Europameisterin und 1984 Weltmeisterin im Eiskunstlauf. Wenn man so jung so erfolgreich wird, was hat dies für Schattenseiten? Und wie geht man damit um? Durfte man Schwäche zeigen?

Dafür habe ich lange und so hart trainiert und sicherlich auch etwas unbeschwerte Jugend verpasst, aber auch viel Freude und Erfüllung beim Sport und Training gehabt. Und nach all dem Fleiß kamen zum Glück ja auch noch 2 Olympiasiege 1984 und 1988 hinzu. Die Erfolge und die Disziplin, die meine errungenen Leistungen im Sport mitgebracht hatten, gaben mir damals schon viel Lebenserfahrung und davon zehre ich auch heute noch. Schwäche zeigt man ja automatisch, wenn mal etwas nicht klappt, aber dann gilt es weiter zu üben und trainieren, wie man es ja im Leben auch macht. Aufstehen, daraus lernen und beim nächsten Mal besser oder anders machen.

Sie haben schon viel erreicht in Ihrem Leben. Gibt es noch eine Vision oder einen Traum, den Sie sich erfüllen wollen?

Zum einen bin ich sehr dankbar, dass ich meine Träume schon so intensiv ausleben durfte. Und zum anderen muss man sich Träume bewahren, auch wenn man schon viel erreicht hat! Ganz oben auf der Liste steht weiterhin reisen, reisen, reisen. Einfach die Wunder, die unser Erdball uns zeigt, zu entdecken. Aber da träum ich wohl einfach mal weiter. (lacht)

2005 haben Sie die “Katarina Witt Stiftung” ins Leben gerufen. Eine Stiftung zu gründen, ist mit einem großen Aufwand verbunden. Was hat Sie dazu bewegt, Ihre Stiftung zu gründen und damit behinderte bzw. benachteiligte Kinder zu unterstützen? Gab es einen Berührungspunkt mit einem dieser besonderen Kinder?

Es gab keinen speziellen Auslöser, wenn Sie das meinen, es war mir einfach wichtig, mich für ein bestimmtes Engagement zu entscheiden und dies dann mit aller Kraft anzugehen. Und da mir der Sport nun mal am Herzen liegt und ich diesem auch endlos viel zu verdanken habe, will ich den Kindern und Jugendlichen helfen, die z. B. durch eine körperliche Behinderung benachteiligt sind. So kann ich von dem Glück, das ich hatte, etwas abgeben und Unterstützung leisten. Die Katarina Witt Stiftung arbeitet in einem sehr kleinen Team größtenteils ehrenamtlich und wir konnten schon mehr als 200 Projekte fördern und suchen unermüdlich Spender und Förderer im Interesse der benachteiligten Kinder.

Nach welchen Kriterien entscheiden Sie, welches Projekt von Ihrer Stiftung gefördert wird?

Ich entscheide mit dem Stiftungsrat gemeinsam über die beantragten Förderprojekte, dabei müssen wir uns nach der Satzung, den Bestimmungen und leider auch nach dem vorhandenen Budget richten. Alles nachzulesen auf http://www.katarina-witt-stiftung.de.

Wenn Sie unsere gesellschaftlichen Strukturen beeinflussen könnten, was wär Ihr erstes Anliegen?

Am allerwichtigsten ist die Toleranz. Und zwar auf allen Gebieten: eine wohlwollende, positive Grundeinstellung mit mehr Offenheit für die Themen des Gegenüber. Dies würde uns allen gut tun und vieles leichter machen.

Unser Magazin Barrierefrei möchte seinen Lesern Mut machen. Was wollen Sie ihnen mit auf den Weg geben? Haben Sie eine Lebensweisheit oder ein Motto?

Nach vorn schauen, nicht zu lange im Vergangenen stecken bleiben, sondern optimistisch neue Herausforderungen angehen und am wichtigsten: Nie aufgeben!

Vielen Dank für das Interview!

 

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