Liest man das Wort KI (Abkürzung für künstliche Intelligenz), so denken die meisten sofort an die relativ neue Software, die alleine Texte, ja ganze Aufsätze, Slogans oder Liebesbriefe verfassen kann. Der weitere Wirkungskreis der künstlichen Intelligenz ist jedoch noch sehr viel größer: In Smartphones steuert sie unter anderem die persönlichen Assistenten (beispielsweise Siri), sie kommt in selbstfahrenden Autos zum Einsatz oder wird auch im Smarthome-Bereich eingesetzt.
KI im Power Knee von Össur
Und die KI kommt ebenfalls in Prothesen zum Einsatz, und das tatsächlich schon etwas länger. Das Power Knee von Össur gibt es bereits seit 15 Jahren. Es war und ist das erste motorbetriebene Kniegelenk der Welt. Schon damals arbeitete das Gelenk mit der Auswertung der Informationen der verbundenen Sensorik. Aus den gemessenen Werten, leiteten hinterlegte Algorithmen die nötigen Aktionen ab. Bei der ersten Generation war die Sensorik allerdings zum Teil noch in eine Einlegesohle ausgelagert, die unter dem noch vorhandenen Fuß platziert wurde. Inzwischen ist die dritte Generation auf dem Markt. Es ist bedeutend handlicher sowie leichter geworden – und smarter.
Weiterentwicklung der Sensorik
Die Sensoren wurden weiterentwickelt, sodass sie noch feiner und präziser arbeiten. Sie überprüfen die aktuelle Stellung des Gelenkes, seinen Winkel, die Geschwindigkeit, mit der es bewegt wird sowie das angewendete Drehmoment oder auch die Belastung. Diese Informationen leiten sie an den Mikroprozessor weiter, der mithilfe der KI in der Lage ist, in Echtzeit zu reagieren. Somit kann das Power Knie zum Beispiel erkennen, ob die nutzende Person aufstehen oder sich hinsetzen möchte.
Technik aus der Raumfahrt
Ebenfalls verbaut ist ein Harmonic Drive, ein Wellgetriebe, das auch in der Raumfahrt zum Einsatz kommt. Dies sorgt für eine beeindruckend große Untersetzung. Das Power Knee kann bis zu einem Körpergewicht von 116 Kilogramm genutzt werden. Die Akkus sind so gebaut, dass das Kniegelenk auch im Handgepäck mit ins Flugzeug genommen werden kann. Die Akkulaufzeit liegt bei 25 Stunden.
Mithilfe eines solchen Gelenks ist man heutzutage in der Lage, verloren gegangene Muskulatur komplett zu ersetzen, was einen gewaltigen Fortschritt bedeutet und die Zukunft der Prothesen erahnen lässt.
Aber nicht nur im Power Knee lässt Össur KI wirken, sondern auch in dem wasserfesten Proprio Foot, in der Prothesenhand i-Limb Quantum sowie in den künstlichen i-Digits-Fingern.
Weitere Infos zu den KI-betriebenen Prothesenteilen von Össur finden Sie auf www.ossur.de