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Wenn die Haare plötzlich ausfallen …

Was ist eigentlich Alopezie?

Einige Haare in der Bürste sind nach dem Frisieren immer zu finden. Doch wenn sie auf einmal büschelweise ausfallen, kommt schnell großes Unbehagen auf – steht doch gerade die Kopfbehaarung auch als Ausdruck für den persönlichen Stil und die eigene Individualität.

Ab einem andauernden Verlust von 100 Haaren am Tag kann von einem verstärkten Haarausfall, einer sogenannten Alopezie, gesprochen werden. In Europa sind über 80 % der Männer und bis zu 50 % der Frauen irgendwann im Leben davon betroffen.

Die Symptomatik

Der erblich bedingte Haarausfall (androgenetische Alopezie) ist hierbei die häufigste Form des Haarausfalls. Sie tritt bei vielen Männern als Glatze am Hinterkopf auf und im höheren Alter auch bei Frauen, bei ihnen ist der Haarausfall jedoch meist in geringerem Ausmaß am Scheitel vorhanden und insgesamt diffuser.

Daneben sind ca. 2 % der Bevölkerung hierzulande von einem plötzlich auftretenden stellenweisen Haarausfall in Form unregelmäßig runder Stellen (Alopecia areata) in ihrem Leben zeitweise betroffen. Diese Erscheinungsform ist vermutlich auf eine Fehlreaktion des Immunsystems zurückzuführen, bei der das körpereigene Gewebe angegriffen wird.

Eine rothaarige Frau hält eine Haarbürste in ihrer Hand, in der viele Haare zu sehen sind. Sie hält ihre andere Hand vor den Mund.

Häufige Ursachen

Die Liste der möglichen Ursachen und Auslöser für diese und weitere nicht erblich bedingten Formen des Haarausfalls ist lang und reicht unter anderem von Stoffwechsel- und hormonellen Störungen über medikamentöse Nebenwirkungen (insbesondere Chemotherapeutika), Pilzinfektionen, starke psychische oder körperliche Belastungen (Trauma) bis hin zu heftigen kosmetischen Haarbehandlungen, zum Beispiel durch Bleichen oder übermäßige Hitze. Der Haarausfall tritt hier gewöhnlich drei Monate nach der auslösenden Erkrankung oder Belastung auf, und das Haar wächst meist wieder nach.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei ungewöhnlich starkem und plötzlichem Haarausfall sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Je nach Symptomatik ergeben sich unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten des Haarausfalls, beispielsweise eine Anpassung oder Verordnung von Medikamenten im Rahmen hormoneller Störungen, der Einsatz von antimykotischen Mitteln oder Antibiotika bei Infektionen der Kopfhaut, die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln (wie bei vorliegendem Eisen- oder Zinkmangel) oder der Einsatz von Cortison, insbesondere bei Alopecia areata.

Auch ein anlagebedingter Haarausfall kann unter Umständen medikamentös behandelt werden. Weitere neuere Optionen sind hier die Behandlung mit eigenem blutplättchenreichen Plasma (PRP-Therapie) oder eine Laserlichttherapie, hierfür können auch rezeptfrei erhältliche Geräte zu Hause genutzt werden. Sollte das Haar nicht mehr von alleine nachwachsen, kommen auch Haarersatzmethoden wie eine Haartransplantation oder Perücke in Betracht.

Hilfe und weiterführende Infos:

Haarausfall Selbsthilfe

Auf der Website dieses Selbsthilfenetzwerks finden Sie viele weitere Infos über die Ursachen von Haarausfall, die Behandlungsmöglichkeiten und eine Übersicht von Selbsthilfegruppen für Betroffene in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Alopecia Areata Deutschland e.V.

Hier finden Sie viele Infos rund um die Krankheit Alopecia, was Sie tun können, wenn Sie betroffen sind und wo ein Austausch stattfinden kann.

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