Steven Gätjen

Der bundesweit bekannte Moderator Steven Gätjen hat von der „TV total Stock CarCrash Challenge“ bis zum „Bayerischen Fernsehpreis“ schon unzählig viele Veranstaltungen vor der Kamera begleitet und sich auch als „Promi-Flüsterer“ einen Namen gemacht. Steven Gätjen versteht es, in kurzer Zeit das Vertrauen seiner Interviewpartner zu gewinnen. Selbst international erfahrene Größen wie Will Smith, Madonna oder Tom Cruise verraten ihm im Gespräch mehr an als gemeinhin üblich. Er betätigt sich außerdem auch als Sprecher, ist Produzent, Kinderbuchautor und Mitbesitzer eines Restaurants. Eine seiner großen Leidenschaften ist aber seit langem das Kino. In dem Kinomagazin „Gätjens großes Kino“ (ZDF) stellt Steven Gätjen ausgewählte Filme vor und nimmt die Zuschauer dabei mit hinter die Kulissen der Filmproduktion und Premieren.

Viele Menschen, auch Prominente, haben Lampenfieber vor einer Show oder auf der großen Bühne. Ergebnis: Rote Wangen, Schweißausbrüche. Sind Sie auch so ein Typ? Wie gehen Sie vor einem großen Auftritt damit um?

„Ich bin logischerweise aufgeregt, aber bei mir ist es kein Lampenfieber, sondern eher die freudige Erwartung auf das, was alles passieren kann und auch hoffentlich tut. Bei mir steigt immer der Adrenalinpegel und der Herzschlag, aber mit den ersten gesprochenen Sätzen ist das alles vergessen.“

Sie werden auch dieses Jahr wieder den Deutschen Hörfilmpreis moderieren. Wie kamen Sie zu diesem Engagement? Sind Sie im Alltag schon einmal mit dem Thema Hörbehinderung in Berührung gekommen?

„Ich hoffe, ich kam zu diesem Engagement, weil ich meinen Job im letzten Jahr gut gemacht habe ;-). Der Deutsche Hörfilmpreis hat mich für dieses Thema endgültig sensibilisiert und mir gezeigt, was es mittlerweile für großartige Möglichkeiten gibt, um das Erlebnis Kino und Fernsehen allen zugänglich zu machen. Das finde ich großartig und möchte das noch mehr unterstützen.“

Wenn Sie die gesellschaftlichen Strukturen ändern könnten, was wäre Ihr erstes Anliegen?

„Wo fange ich an. Mir ist es ganz wichtig, dass wir in unserer erfolgsorientierten Welt nicht vergessen, rechts und links zu gucken. Wachsam, aufmerksam, offen und interessiert zu sein. Dann würde sich vieles ändern, viele Probleme wären nicht da. Empathie ist das Stichwort. Wir sind nur noch auf uns und unser Handy fixiert. Gemeinsam als Gesellschaft können wir die Probleme, die uns umtreiben, angehen und jeder Einzelne bzw. jede Einzelne ist Teil dieser Gruppe.“

Im Umgang mit Menschen zeigen Sie viel Empathie und Geschicklichkeit. Man spürt schnell einen freundschaftlichen Kontakt zwischen Ihnen und ihrem Gegenüber, nicht nur bei den Prominenten. Lernt man so etwas unter anderem an der Hollywood Filmschool?

„Nein, Das habe ich von meinen Eltern gelernt. Begegne den Leuten respektvoll und offen, dadurch lernst Du sie kennen.“

Sie haben schon große Veranstaltungen wie „Schlag den Raab“, die „Oscar Red Carpet Show“ und die Verleihung der „Goldenen Kamera“ moderiert. Was wäre für Sie das i-Tüpfelchen Ihrer Karriere?

„Es gibt natürlich immer Träume, die man hat, aber da bin ich ein wenig abergläubisch, ich rede nicht darüber, sondern arbeite daran, sie zu verwirklichen. Aber jetzt mal ganz im Ernst, allein diese Aufzählung ist doch schon geil. Ich bin sehr happy über alle Ups and Downs in meiner bisherigen Karriere.“

Offenbar haben Sie noch viele andere Talente – Sie betreiben ein Restaurant in New York, haben als Synchronsprecher gearbeitet, zusammen mit Ihrem Bruder zwei Kinderbücher geschrieben und können Synchron-Turmspringen. Gibt es etwas, das Sie noch lieber tun als das Moderieren?

„Ausprobieren. Auch wenn ich manchmal vielleicht ein bisschen skeptisch wirke, ich mag es, Dinge einfach zu machen. Erst dann weiß ich ja, ob es funktioniert oder nicht. Keine Angst haben, sondern einfach loslegen. Mein Vater hat mal gesagt: Man kann keine falschen Entscheidungen treffen, nur die, sich nicht zu entscheiden.“

Unser Magazin möchte seinen Lesern Mut machen. Was möchten Sie ihnen mit auf den Weg geben? Haben Sie eine Lebensweisheit oder ein Motto?

„Grenzen setzt man sich selber, aber eigentlich gibt es sie nicht. Es gibt so viele Menschen, denen gesagt wurde, das kannst du nicht und sie haben es doch getan. Wie heißt es so schön:

Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer/eine , der/die wusste das nicht und hat’s einfach gemacht.‘ Das ist mein Motto.

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Interview: Judit Stas

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