StartSponsored ContentSelbst fahren zu können ist für mich Freiheit

Selbst fahren zu können ist für mich Freiheit

Umfangreichere Umrüstung nach Verschlechterung der Gesundheit

„Dann dürfen Sie die Bremse bedienen und ich übergebe jetzt“, sagt Paravan-Fahrlehrer Ralf Buhmann. Reinhard Zischg, seit 37 Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen, sitzt zum ersten Mal im Paravan-Fahrschulfahrzeug. Bisher konnte der 52-Jährige immer noch mit einer auf dem Lenkrad montierten Gabel sowie mit einem mechanischen Gas-Brems-Schieber fahren. Doch seit einem Bizepssehnenriss vor gut einem Jahr hat sich die Beweglichkeit seines rechten Arms erheblich verschlechtert. „Deshalb die neuen Umbauten“, sagt er. „Damit ich mich sicherer fühle.“

Um trotz Beeinträchtigung Auto zu fahren, benötigt der Dornbirner zukünftig ein Minilenkrad auf der linken Seite und einen Brems-Gasschieber rechts – beides mit Dreizackaufsatz als Griff. „Jetzt fahren wir nach links, rollen lassen und dann Gas geben“, unterstützt Buhmann bei einer Probefahrt in Aichelau. Es sei ganz ungewohnt, meinte der Fahrschüler. „Wenn ich Gas gebe, geht er richtig ab“, meint Zischg. „Durch die Fliehkraft geben Sie weiter Gas“, erklärt der Fahrlehrer. Das sei aber eine Einstellungsfrage, die man durch eine korrekte Abstützung des Arms durch die individuelle Anpassung der Bedienhebel in den Griff bekomme. „Das Lenken klappt schon gut“, lobt der Fahrlehrer und rät: „In prekären Situationen am besten immer die Hand vom Gas und sich auf das Lenken konzentrieren.“

Für den Dornbirner ist es ein ganz neues Gefühl, so Auto zu fahren. Im Alter von 15 Jahren verunglückte er schwer, erlitt eine Tetraplegie – eine Querschnittslähmung im Halswirbelsäulenbereich C5/ C6 – bei der alle vier Extremitäten beeinträchtigt waren. Seitdem ist er auf fremde Hilfe angewiesen, hat Assistenzkräfte, um den Alltag zu meistern. Trotz seiner Behinderung hat der Angestellte mit 18 Jahren einen Führerschein gemacht. Vor allem im ländlichen Raum sei es schwierig, immer ein Behindertentaxi zu bekommen.

Mann im Rollstuhl in der Fahrerkabine eines Minivans

Laut Grundgesetz, Artikel 3, Absatz 3 Satz 2, „NIEMAND DARF WEGEN SEINER BEHINDERUNG BENACHTEILIGT WERDEN“, MUSS JEDEM BEHINDERTEN DIE MÖGLICHKEIT GEGEBEN WERDEN, MIT EINEM AUTOMOBIL SICHER AM STRASSENVERKEHR TEILNEHMEN ZU KÖNNEN. „MAN KÖNNTE FAST SAGEN, DASS JEDER DIE MÖGLICHKEIT HAT, EIN FAHRZEUG ZU STEUERN“,

sagt Carsten Seidler, seit 2006 Leiter der Paravan-Fahrschule in Heidelberg. Der Umgang mit seinen gehandicapten Kunden ist für ihn etwas ganz Besonders. „Die Menschen wollen den Führerschein machen.“

Dank des Paravan-Space-Drive-Systems fahren heute deutlich mehr als vor 20 Jahren. Natürlich gebe es gesetzliche Grenzen. „Nicht jeder, der einen Joystick bedienen kann, darf auch fahren“, erläutert der Fahrlehrer. Der Grund liegt immer im Krankheitsbild. Eine unkontrollierte Spastik in den Armen sei beispielsweise ein KO-Kriterium. „Bei Space Drive ist die individuelle Anpassung extrem wichtig“, erläutert Seidler. „Das System muss quasi wie ein Maßanzug passen.“ Das werde noch deutlicher, wenn es um das eigene Fahrzeug geht.

umgebautes Bedienelement eines Autos„Das Hauptaugenmerk wird darauf gelegt, dass der Fahrer mit den Umbauten zurecht kommt“, erläutert Jörg Buck vom TÜV Süd in Tübingen, zuständig für Fahrerlaubnisprüfungen, mit der Zusatzausbildung Behindertenbegutachtung. Bei der Vorbegutachtung in der Aichelauer Fahrschule wird die technische Lösung abgestimmt. Der Gutachter legt zudem fest, ob weitere Optionen, wie zum Beispiel eine Rückfahrkamera oder verkehrssicherheitsrelevante Zusatzeinrichtungen, benötigt werden. „Bei der Endbegutachtung muss der Fahrer das System dann beherrschen“, so der Prüfer.

„Ich fahre gern“, sagt Zischg. Mobilität ist für ihn Unabhängigkeit, Freiheit und Lebensqualität. Im Moment fahre er nicht. Doch er hofft, dass sich das bald ändert. „Jetzt klappt es mit dem Spurhalten“, lobt Fahrlehrer Buhmann. Von Runde zu Runde spüre man, wie die Routine kommt. Am Anfang sollte man kürzere Strecken in ruhigen Gebieten bevorzugen, „und immer wieder probieren“, rät er. „Bald wieder selbst fahren zu können, ist für mich Freiheit“, sagt Zischg, der jetzt ein passendes Grundfahrzeug für seinen Umbau sowie Fahrstunden benötigt.

Mehr zu der Fahrschule und den Umrüstungen von Paravan erfahren Sie hier: www.paravan.de

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