StartRunter vom Sofa1. Festival der Inklusion in Rostock

1. Festival der Inklusion in Rostock

„all inklusiv – alle Menschen sind besonders“

Schon in den letzten Jahren ist in der größten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns in puncto Barrierefreiheit viel passiert. Doch mit dem Status quo wollen sich die Aktiven des Vereins „all inKlusiv Rostock“ nicht begnügen. Am Europäischen Protesttag der Inklusion kündigten sie an, vom 26. bis 28. August an über zehn Standorten im Stadtgebiet ein Festival für Menschen mit und ohne Behinderungen zu veranstalten. Sie zusammenzubringen und Begegnungen auf verschiedenen Ebenen und mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen zu ermöglichen, ist die Maxime des dreitägigen Inklusions-Events.

ein Mädchen berührt mit ihrer Hand eine Geige von einer Musikerin, im Hintergrund viele Menschen

Türen weiter öffnen und Schwellen niedriger stellen

Kultur, Wissenschaft, Familie und Sport sind die Eckpfeiler, auf die das Festival aufbaut – mit Lesungen, Musik, Theater, Aktionen zu den Themen Ernährung, Mobilität und Zeichnen, Talkrunden und vielem mehr. „Alle Bereiche müssen ihre Türen weiter öffnen und ihre Schwellen niedriger stellen, um sich auch miteinander zu vernetzen und gegenseitig befruchten zu können. Nur so bleibt Inklusion kein Lippenbekenntnis“, sagt Christian Schenk, der Initiator und Vereinsvorsitzende.

Ein Mann lehnt sich an einen Tisch, auf dem eine Stadt in 3-D nachgestellt ist. Davor ein KameramannEs war der Film „Ziemlich beste Freunde“, der den gebürtigen Rostocker inspirierte: „Nie zuvor hatte ich die Gewichtung des Themas Inklusion so leicht, positiv und zugleich eingängig dargestellt gesehen.“ Eine Tonalität à la jung-frisch-fröhlich müsse also her, um die sperrigen Inhalte von Behinderung, Integration und Empowerment zu transportieren und nachhaltig gesellschaftliche Brücken zu bauen, so Schenks Überzeugung. Und mit den Tücken kurzfristiger Effekte kennt sich der 57-Jährige gut aus, ebenso mit Strecken voller Hürden. Letztere nahm er selbst in seiner Karriere als aktiver Zehnkämpfer, die 1988 mit Olympiagold in Seoul ihren Höhepunkt erreichte. Nicht zuletzt im Jahr 2021, in seiner Zeit als Landestrainer der Para-Leichtathletik Mecklenburg-Vorpommern, erlebte er, wie schnell selbst größte Erfolge wieder in Vergessenheit geraten: Wer erinnert sich schließlich heute noch an den Namen der Greifswalderin, die im letzten Sommer bei den Paralympics in Weltrekordzeit Gold über die 400-Meter-Strecke gewann?

Inklusion als erfahrbare Realität

Ein Rollstuhlfahrer, der an einer Laufbahn steht und eine vorbei laufende Frau beobachtet. Auf seiner Trainingsjacke steht das Wort Para-Athletics.

Dass von der Premiere des all-inklusiv-Festivals bis zur erwünschten Neuauflage in 2023 etwas bleibt, gehört zum Konzept: Diverse Angebote, zum Beispiel im Sport- und Kulturbereich, werden in der Folgezeit von Rostocker Vereinen weitergeführt. Das kommt einerseits den rund 25 000 Menschen mit Beeinträchtigungen zugute, die in der Hansestadt leben, und sorgt andererseits für den Fortbestand geknüpfter Netzwerke. „Nur wenn wir Inklusion im Alltag leben, wird die angestrebte Teilhabe vieler Menschen zur erfahrbaren Realität“, unterstreicht Christian Schenk. „Ich wünsche mir, dass ‚all inklusiv‘ den Impuls gibt, das Interesse an Inklusion innerhalb Rostocks und darüber hinaus im Land zu verstärken!“

Das all-inklusiv-Festival, das von zahlreichen Prominenten aus Politik, Sport, TV und Kultur unterstützt wird, wird am 26. August um 19 Uhr in der Rostocker StadtHalle eröffnet. Es endet am 28. August ab 16 Uhr mit einem Farewell im Circus Fantasia am Warnowufer.

Komplettes Programm unter: https://all-inklusiv-rostock.de/was-wann-wo/

 

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