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Geschichten über das Reisen mit Prothese

Wer eine Prothese im Urlaub trägt – egal ob Arm oder Bein – ist immer mit einem deutlichen Mehraufwand konfrontiert. Sei es ein vorheriger Check-up bei dem:der Techniker:in, eine gründliche eigene Überprüfung der Versorgung oder auch ein paar zusätzliche Accessoires im Handgepäck. Trotz maximaler Vorbereitung kann es im Urlaub zu Problemen kommen. Vom Sprengstofftest am Flughafen bis hin zum Ice-Breaker auf der 24-stündigen FlixBus-Fahrt – genauso vielseitig wie die Herausforderungen mit einer Prothese sind eben auch die aufregenden Anekdoten, die das Leben mit diesem Hilfsmittel  schreibt – besonders auf Reisen. Im Folgenden haben wir ein paar Geschichten aus der Community gesammelt, die Sie uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

Kriminelle Machenschaften auf Sylt: Drogenschmuggel oder Piratenhand?

Beginnen wir mit einer ganz besonderen Geschichte. Der Komiker Martin Fromme hat es mit seinen YouTube-Videos auf die Spitze getrieben. Der witzige Reise-Enthusiast zeigt uns auf humorvolle Art, wie man seine Prothese an Flughäfen zum Drogenschmuggeln umfunktionieren kann – und verschreckt damit andere Flughafengäste. Auf Sylt versucht er dann mit einer selbst gebastelten Hakenhand, auf lustig-auffällige Art und Weise andere Touristen:innen zu bestehlen. Dabei lässt er den einen oder anderen Spruch ab, wofür er mit erschrockenen und auch belustigten Reaktionen belohnt wird.

Sprengstofftests und Metalldetektoren

Check-in-Terminals in einer Flughafenhalle. Viele Reisende mit Koffern stehen in Schlangen oder gehen dorthin.

Weniger kriminell und dennoch hochgradig verdächtig – einige Leser:innen berichteten von Sprengstofftests an Flughäfen. Auch piepende Metalldetektoren und aufgeregt umherlaufendes Flughafenpersonal gehören mit zum Programm. Ein Tipp von uns, wenn Sie nicht als Hochkriminelle missverstanden werden wollen: Halten Sie Ihren Prothesenpass griffbereit.

„Mit Prothesen lernt man immer neue Menschen kennen“

Prothesenträger:innen passiert es nicht selten, dass sie von völlig fremden Menschen auf ihre Behinderung angesprochen werden. Von der 26-jährigen Lisa erfuhren wir, dass sie sich genau das zunutze macht. Auf ihrer mehrstündigen Fahrt mit dem Busunternehmen FlixBus von Frankfurt nach Barcelona saß sie neben einer Person, die technisch interessiert und somit sehr begeistert von Lisas elektronischem Gadget war. „Das funktioniert manchmal wie ein Ice-Breaker.“ Wenn sie gerade Lust und Energie habe, dann beantworte sie gern Fragen und käme über dieses außergewöhnliche Thema schnell mit neuen Menschen ins Gespräch. „Außerdem“, erzählt sie, „habe ich auf meinen Reisen sogar schon andere Menschen mit Handprothesen getroffen, die ich daraufhin angesprochen habe. Das ist gar nicht so selten, wie man denkt.“ Teilweise entstünden daraus lange Freundschaften.

Eine grüner Flixbus fährt auf der Autobahn an einer Ausfahrt vorbei. Der Himmel ist blau.

Gönn dem:der Techniker:in doch auch mal Urlaub

Ein reiselustiger Leser berichtet uns, dass er mal im Urlaub auf Sizilien war und sein Kniegelenk plötzlich den Geist aufgab. Ganz schön blöd, wenn man keinen Ersatz dabeihat und weit und breit kein alternatives Orthopädiehaus aufzufinden ist. Doch keine Sorge: Es gibt ein Happy End. Denn sein Techniker stieg kurzerhand ins Flugzeug, um ihm einen Besuch abzustatten. Wenige Stunden später war er da, tauschte das Knie und hängte noch ein paar Tage Extraurlaub hinten dran. Eine Win-win-Situation nennen wir sowas. Und statt einer gescheiterten Reise gab es am Ende sogar zwei erholte Seelen

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