StartAktiv im RolliStärke, Balance & Mobilität im Rollstuhl

Stärke, Balance & Mobilität im Rollstuhl

Körperhaltung optimieren und neues Wohlbefinden entdecken!

Eine gute Körperhaltung ist nicht nur für Menschen, die ohne körperliche Einschränkungen leben, von Bedeutung, sondern auch für Rollstuhlfahrende, die ihre Lebensqualität und Mobilität verbessern möchten. Die meisten Rollstuhlfahrenden verbringen einen Großteil ihres Tages im Sitzen und haben dadurch ein erhöhtes Risiko, muskuläre Disbalancen und Beschwerden im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich zu entwickeln. Eine gute Körperhaltung kann dazu beitragen, diese Probleme zu reduzieren und das Wohlbefinden zu fördern.

Aufrechte Körperhaltung unterstützt Gesundheit

Eine aufrechte Körperhaltung im Rollstuhl kann das Atmen erleichtern, die Durchblutung verbessern und die Belastung auf die Wirbelsäule reduzieren. Sie kann auch dazu beitragen, die körperliche Belastung beim Rollstuhlfahren zu verringern und Druckstellen durch das Sitzen vorzubeugen.

Ein Mann hält ein Tablet in den Händen. Darauf sitzt eine Person auf einem Stuhl. Verschiedene Linien verbinden sich. Es soll die richtige Sitzkörperhaltung darstellen.

Häufige Haltungsschwächen bei Rollstuhlfahrenden

Zu den häufigsten Haltungsschwächen bei Rollstuhlfahrenden gehören ein nach vorne gebeugter Oberkörper, abgesenkte Schultern und ein nach vorne geneigter Kopf. Solche Haltungsschwächen können zu Schmerzen, Verspannungen und langfristig zu Schäden an der Wirbelsäule führen.

Tipp: effektive Übung für eine bessere Haltung und mehr Mobilität im Rollstuhl

Eine einfache, aber effektive Übung zur Verbesserung der Körperhaltung im Rollstuhl ist der „Brustöffner“:

Rollen Sie ein Handtuch zusammen oder nutzen Sie eine übliche Faszienrolle für diese Übung. Setzen Sie sich aufrecht in den Rollstuhl und platzieren Sie das Handtuch oder die Faszienrolle mittig hinter die Wirbelsäule. Strecken Sie beide Arme nach außen aus und spreizen Sie Ihre Finger. Ziehen Sie Ihr Kinn heran, sodass die Halswirbelsäule lang wird und drücken Sie Ihre Schulterblätter nach unten. Strecken Sie die Arme nach außen, indem sich die Schulterblätter voneinander entfernen. Halten Sie die Spannung für drei Sekunden und wiederholen Sie die Übung zehnmal. Gehen Sie zwischen den Wiederholungen immer langsam aus der Spannung heraus.

Tipps für eine bessere Körperhaltung

Neben der oben genannten Übung gibt es weitere praktische Tipps, mit denen Sie Ihre Körperhaltung verbessern können:

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Rollstuhl richtig angepasst ist und Ihren Bedürfnissen entspricht. Ein passgenauer Rollstuhl ist entscheidend für eine optimale Körperhaltung. Er sollte hinsichtlich Sitzhöhe, Sitzbreite, Rückenlehne und Fußstützen individuell auf den:die Nutzer:in abgestimmt sein, um eine korrekte Haltung zu gewährleisten und mögliche Beschwerden zu minimieren.
  • Integrieren Sie regelmäßig Mobilisationsübungen in Ihre tägliche Routine, um Verspannungen zu lösen, die Beweglichkeit zu erhöhen und Ihre Muskulatur zu kräftigen. Besonders geeignet sind gezielte Nervenmobilisationen der Beinrück- und Armvorderseite.

Fazit

Durch die Optimierung der Körperhaltung können Rollstuhlfahrende langfristig Verspannungen und Schmerzen reduzieren, die Mobilität erhöhen und ihre Lebensqualität steigern. Eine gute Haltung fördert zudem das Selbstbewusstsein, die sozialen Interaktionen und das allgemeine Wohlbefinden.

Über den Autor

Ein junger Mann mit braunen Augen und Bart lächelnd in die Kamera. Er trägt ein weißes T-Shirt und um den Hals ein schwarzes Stethoskop.Alexander Srokovskyi ist studierter Physiotherapeut mit Qualifikationen in den Bereichen Sportphysiotherapie, Sportosteopathie, Osteopathie, Neurorehabilitation, Handtherapie und Neuroathletik. Er ist Inhaber mehrerer Praxen in Baden-Baden, Referent an Schulen für Physiotherapie, internationaler Coach für Osteopathie in Verbindung mit Neuroathletik und Entwickler einer weltweit eingesetzten KI im Bereich Gesundheitsvorsorge. Als gefragter Experte schreibt er für den Droemer-Knaur-Verlag sowie für zahlreiche internationale Zeitschriften und Fachmagazine. Zudem hält er Vorträge auf Ärztekongressen, für Politiker:innen und medizinische Einrichtungen über evidenzbasierte Gesundheitsvorsorge und den richtigen Umgang mit Schmerzen.

 

 

Weitere Infos erhalten Sie auch hier: https://www.droemer-knaur.de/autor/alexander-srokovskyi-3010517

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