Die Knorpel sind es, die bei Arthrose-Erkrankungen in den Gelenken zerstört werden. Sie sind gummi- oder schwammartige Substanzen, die sich durch eine hohe Elastizität auszeichnen. Aus einem Netz bindegewebsartiger Proteinfasern bestehend, haben Knorpel eine starke Fähigkeit, Wasser zu binden. Sie sind vollständig von Gelenkflüssigkeit durchtränkt und erzeugen so kaum Reibung.
Wenn diese Bindungsfähigkeit der Gelenkflüssigkeit vorhanden ist, entsteht keine Abnutzung der Gelenkflächen. Die Knochen bleiben störungsfrei voneinander getrennt wie eine tonnenschwere Marmorkugel, die durch einen beständigen Wasserfilm „freischwebend“ vom Untergrund getrennt wird. Solange der Wasserfilm vollständig erhalten bleibt.
Knorpelneubildung bei Arthrose
Forscher der amerikanischen Duke-Universität haben bei der Untersuchung bestimmter Eiweißmoleküle der Knorpelmasse festgestellt, dass sich die Proteine mit der Zeit ändern und nach einem gewissen Schema altern. Aber sie fanden auch Knorpelproteine – vor allem in den Fußgelenken – die sogar jünger waren. Das heißt, dass es doch eine Erneuerung der Proteine gibt und dass die Arthrose trotz der sehr hohen Belastung der Fußgelenke selten ist.
Außerdem ergaben weitere Untersuchungen zur Regulation der Gene in Hüft-, Knie- und Fußgelenkknorpeln einen Ansatz dafür, wie man ggf. den Wiederaufbau des Knorpels steuern kann. Dafür werden bestimmte Moleküle des Erbgutes benötigt, die die Herstellung von Kollagen ermöglichen. Nun suchen Forscher nach geeigneten Substanzen, mit denen sie die Regulationsmechanismen derart beeinflussen können. Das wird allerdings noch einige Jahre dauern.
Ein weiterer Ansatz, eine Arthrose zu stoppen oder zu verhindern, ist folgender:
Man erzeugt über einen ausreichend langen Zeitraum in den Gelenken eine sanfte Zugkraft, die die Knochen voneinander entfernt und den Gelenkspalt öffnet. So kann sich neue Gelenkflüssigkeit bilden und diese gespeichert werden. Eine Grundvoraussetzung für die Regeneration neuen Knorpelgewebes und damit die Linderung von Schmerzen und Heilung der vorhandenen Schäden. Mit der Behandlung werden in den betroffenen Knorpel-, Schleimhaut- und Knochenbereichen biochemische und zelleninterne Prozesse angeregt, die die Knorpelbildung in Gang setzen.
Bis vor wenigen Jahren gingen die Ärzte davon aus, dass Knorpel, wenn er einmal zerstört ist, nicht wiederhergestellt werden kann. Mittlerweile weiß man, dass man nicht mehr darauf angewiesen ist, nur die Symptome zu behandeln. Denn der Körper kann auch dazu anregt werden, eigene neue Knorpelmasse zu bilden.