Alpakawanderungen werden immer beliebter. Nach Angaben des Alpaka Zucht Verbandes Deutschland gibt es weltweit etwa 3,5 Millionen Alpakas.
Ein Stück Geschichte
In Deutschland sind das nach 20 Jahren Zuchterfahrung 14 458 Tiere in 453 Zuchtbetrieben. Alpakas gehören zur Familie der Neuweltkameliden. Schon vor einer Million Jahren bevölkerte eine Art Urkamel den nordamerikanischen Kontinent. Nach verschiedenen Wanderungen über das heutige Kanada und Alaska kamen diese über die noch bestehende landverbundene Beringstraße nach Asien. Dort bildeten sie die Basis für Trampeltier- und Dromedar-Rassen. Andere Urkamele wanderten nach Südamerika und verteilten sich über fast den ganzen Kontinent – hin zu den bis heute wild lebenden Guanakos und Vikunjas, die sich im Laufe der Jahrhunderte zu den heute domestizierten Alpakas entwickelten.
Was machen Alpakas mit uns?
Alpakas verbreiten mit ihrer Art eine friedliche und beruhigende Stimmung. Schon ihre großen Augen und das weiche Fell vermitteln auf den ersten Blick eine gewisse Zärtlichkeit und Wärme. Selbst Menschen mit Zwängen, Verhaltensstörungen, Aggressionen, Wahrnehmungs-, Angst- oder Berührungsstörungen sowie Menschen, die sich kurz vor oder in einem Burn-out befinden, können ggf. mithilfe dieser geduldigen, aber auch neugierigen und gelehrigen Tiere zur Ruhe kommen. Mit ihnen können die Menschen wieder ihr Selbstwertgefühl und Verantwortung aufbauen. Alpakas strahlen durch ihre Art eine besondere Würde aus. Sie vermitteln aufgrund ihrer Gelassenheit Entspannung, wirken ausgleichend und können sich der Stimmung ihres Führenden anpassen. Zudem gibt es Alpakas, die sich durch eine besondere Zuneigung zu Kindern auszeichnen.
Barrierefreie Alpakawanderungen
Führungen mit Alpakas eignen sich – je nach Gelände – auch für Menschen mit mobilen und anderen Einschränkungen. Weil sie keine Unterschiede machen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, sind sie für junge und alte, kranke oder gesunde, ängstliche oder nicht ängstliche Personen bestens für eine Wanderung in freier Natur geeignet. Außerdem können die Tiere mehrere Stunden am Tag mit Menschen arbeiten, wenn sie entsprechend trainiert wurden und einen Menschen an ihrer Seite haben, der ihnen Sicherheit vermittelt. Somit kann man eine Alpakatherapie im Wert mit einer Delfintherapie gleichsetzen.
Was sollte man noch wissen?
Alpakas sind Herdentiere. Wichtig ist ein gewisses Vertrauen in den Menschen, der sie führt, das heißt in den:die Halter:in, sowie in die Person, die sie am Halfter hält. Deshalb werden die Tiere anfangs den führenden Menschen von dem:der Halter:in vorgestellt.
Es gibt Alpakahalter:innen, die sich speziell auf Therapietiere und damit verbundene Angebote konzentrieren. Eine eventuell notwendige Therapie und deren Dauer sind so verschieden wie der Mensch und seine Probleme. Möglich sind verschiedene Tätigkeiten mit den Tieren: vom Tränken, Füttern und Putzen bis hin zum Ausmisten des Stalls und Wanderungen.