Zunächst waren da ein Freund, der auf den Rollstuhl angewiesen war, und dessen Frau, die dringend Unterstützung beim Heben aus dem Rollstuhl suchten. Es war die Grundintention des Helfens, die René van Raemdonck im Jahr 1982 dazu veranlasste, zusammen mit einer Hochschul-Forschungsgruppe ein Hebesystem für seinen Freund zu entwickeln. Dieses sollte so funktionieren, dass er sich auch alleine, ohne die Assistenz seiner Frau, vom Rollstuhl ins Bett, auf die Toilette oder auch an jeden anderen Ort im Haus umsetzen kann. Es sollte ihm mehr Selbstständigkeit ermöglichen und seine Frau entlasten. Aus dieser Intention heraus ist der Hebebügel „Helfende Hände“ mit dem Deckenschienensystem entstanden – ein bis heute einmaliges Hilfsmittel.
Wie funktioniert der Hebebügel „Helfende Hände“?
Anders als bei Hebetüchern umfassen zwei Bügel den Rumpf seitlich, und die Beine werden mit Stützen fixiert. Das können Jung und Alt auch völlig selbstständig handhaben. Durch das Eigengewicht der Person halten die Bügel den Benutzer sicher zwischen sich. Ein gewisses Maß an Körperspannung ist allerdings notwendig. Jetzt kann sich der Benutzer selbstständig – oder natürlich mit Assistenz – über einen an einer Schiene angebrachten Motor anheben, umsetzen oder über ein Deckenschienensystem zu anderen Orten im Haus transportieren. Da der untere Rumpf frei bleibt, wird auch das An- und Auskleiden, zum Beispiel für einen Toilettengang oder den Weg ins Wasser/Dusche, viel einfacher.
Um das Produkt auch vielen anderen Rollstuhlfahrern zugänglich zu machen, gründete René van Raemdonck das Unternehmen Handi-Move. Mittlerweile sind viele andere hochwertige Produkte hinzugekommen, die Transfers und die Pflege von Menschen mit schwerer körperlicher Beeinträchtigung erleichtern: verschiedene Hebetücher, mobile Lifter, Wandlifter, Schwimmbadlifter u. v. m. Die Hebelifter übernehmen dabei die schwere Arbeit des Hebens und Haltens. Vieles geht schneller und ist schonender für Benutzer und Assistierende.
Seitdem ist viel passiert, und es gibt weltweit zahlreiche Beispiele dafür, wie die Lifter – und insbesondere der original Hebebügel „Helfende Hände“ – den Menschen das Leben erleichtern.
Erfahrungen von selbstständigen Benutzern:innen
Herr Linde lebt seit 30 Jahren mit der Diagnose Multiple Sklerose. Vor einigen Jahren kam der Zeitpunkt, an dem er sich nicht mehr alleine aus dem Rollstuhl heben konnte und seine Unabhängigkeit stark eingeschränkt wurde. In verschiedenen Räumen wurden Handi-Move-Deckenlifter mit Hebebügeln eingebaut. Über ein Schienensystem konnte er sich seitdem damit selbstständig vom Rollstuhl ins Bett, aufs Sofa sowie zur Dusche und aufs WC begeben.
Ein weiteres Beispiel ist die 23-jährige Nadin. Gerade für junge Menschen sind Selbstbestimmung und eine unabhängige Zeiteinteilung sehr wichtige Themen. Nadin ist nach einer Hirnschädigung schwerbehindert und auf Hilfe angewiesen. Das Verlassen des Bettes und das Umsetzen in den Rollstuhl, An- und Ausziehen, Waschen sowie Toilettengänge waren ohne Assistenz nicht möglich. Eine engagierte Physiotherapeutin stellte ihr das Deckenlifter-System mit dem Hebebügel von Handi-Move vor. Durch die Physiotherapie wurden wieder viel Muskulatur und ausreichend Körperspannung aufgebaut, sodass es Nadin auf Anhieb gelang, in die Hebebügel zu kommen und sich anzuheben. Durch dieses Hilfsmittel konnte sie aus dem Pflegeheim in eine eigene Wohnung ziehen.
Gut zu wissen
Handi-Move hat zehn Niederlassungen in Deutschland und informiert Interessenten:innen unverbindlich in deren Zuhause vor Ort. Demomaterial zum Ausprobieren wird mitgebracht. Viele dieser Hilfsmittel sind im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen gelistet.
Hier gehts zur Webseite: www.handimove.de