StartAktiv im RolliEntspannung für alle – barrierefrei in die Sauna

Entspannung für alle – barrierefrei in die Sauna

In Finnland wird Saunabaden als Volkssport betrachtet und ist ebenso fest in den Alltag integriert wie das Duschen oder Zähneputzen. Wer einmal die Vorzüge der Sauna erlebt hat, bleibt meist ein Leben lang ein Fan dieses Wellnesserlebnisses.

Saunieren stärkt das Immunsystem

Die Wärme der Sauna trägt dazu bei, uns jung zu halten und nachweislich das Immunsystem zu stärken. Die trockene Hitze in der Saunakabine bewirkt eine Ausdehnung der Blutgefäße, was zu einem erhöhten Blutfluss und einer gesteigerten Herzfrequenz führt. Dies wiederum aktiviert die Herzkranzgefäße und trägt zu einer verbesserten Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Herzens bei. Auch für Menschen, die aufgrund von Alter oder Behinderung auf einen Rollstuhl angewiesen sind, gibt es Möglichkeiten, die Sauna zu genießen.

Erkrankungen? Fragen Sie Ihre:n Arzt:in!

Es gibt Erkrankungen, bei denen ein Saunagang nicht zuträglich ist. Klären Sie deshalb unbedingt im Vorfeld mit Ihrem:Ihrer Arzt:in ab, wenn Sie sich aufgrund Ihres Gesundheitszustands nicht sicher sind, ob Saunagänge zuträglich wären. Große Vorsicht ist beispielsweise bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck geboten. Außerdem bei einer akuten Herzschwäche, bei Brustschmerzen, oder wenn Sie eine Herzerkrankung haben, bei der starke Belastungen vermieden werden sollten. Auch Schwindelanfälle oder Nierenerkrankungen sind Indikationen, bei denen man auf das Saunieren verzichten sollte.

Hingegen spricht beispielsweise bei einer Rheumaerkrankung grundsätzlich nichts dagegen, jedoch sollte ein Besuch außerhalb eines akuten Entzündungsintervalls stattfinden.

Sauna bei Multiple Sklerose

Beim Thema Fatigue besteht der hartnäckige Mythos, dass Menschen mit Multipler Sklerose aufgrund ihrer Hitzeempfindlichkeit nicht in die Sauna gehen sollten. Dies ist jedoch als allgemeiner Grundsatz nicht korrekt, wie Prof. Tjalf Ziemssen, Leiter des Zentrums für klinische Neurowissenschaften und des Multiple Sklerose Zentrums am Uniklinikum Dresden, betont. Tatsächlich profitieren viele Menschen mit Multipler Sklerose sogar von einem Besuch in der Sauna. Um das Uhthoff-Phänomen zu verhindern, sollte darauf geachtet werden, einen Anstieg der Körpertemperatur zu vermeiden. Es ist ratsam, sofort Maßnahmen zur Abkühlung zu ergreifen, sobald die Temperaturen steigen.

Unter Betroffenen ist der Saunagang jedoch ein sehr kontrovers diskutiertes Thema. Individuelle Reaktionen variieren stark, wobei einige Menschen mit Multipler Sklerose von positiven Effekten berichten, während andere negative Auswirkungen erleben. Für einige ist die trockene Sauna am verträglichsten, für andere wiederum die sogenannte Eissauna. Alternativ zu Saunabesuchen können Warm-kalt-Armbäder oder Beingüsse eine geeignete Option sein, um den Kreislauf anzuregen, ohne Uthoff-Symptome zu provozieren. Letztendlich zeigt sich, dass die Saunanutzung bei Menschen mit Multipler Sklerose eine individuelle Abwägung erfordert und nicht für alle gleichermaßen geeignet ist.

Sauna-Tipps für davor, mittendrin und danach

1. Vorbereitung des Saunabesuchs
Barrierefreier Zugang benötigt? Am besten vorher durch ein Gespräch/Telefonat mit Mitarbeitenden vor Ort klären, ob der Zugang zu allen Bereichen gewährleistet ist. Vielleicht ist auch eine Begleitperson nötig?

2. Der Saunagang
Temperatur und Dauer: Beginnen Sie mit kürzeren Saunagängen und einer für Sie angenehmen Temperatur, um zu sehen, wie Ihr Körper reagiert.

Positionierung in der Sauna: Wählen Sie einen Platz, der sowohl ein angenehmes Saunaerlebnis ermöglicht als auch einen schnellen Ausgang im Notfall gewährleistet. Sprechen Sie auch mit dem Saunapersonal, um bei Bedarf Hilfe zu erhalten.

3. Nach dem Saunagang
Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Abkühlphase. Dies ist besonders wichtig, um Kreislaufproblemen vorzubeugen.

Hydratation: Achten Sie darauf, nach dem Saunagang genügend zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

4. Wiederholung der Saunagänge
Planen Sie ausreichende Ruhezeiten zwischen den Saunagängen ein. Beobachten Sie Ihren Körper: Achten Sie auf Anzeichen von Überanstrengung oder Unwohlsein.

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