StartMobilitätEigenständigkeit und Unabhängigkeit trotz Glasknochenkrankheit

Eigenständigkeit und Unabhängigkeit trotz Glasknochenkrankheit

Udo Holdenried ist mit seinem VW T6.1 mobil

Udo Holdenried ist 29 Jahre alt und Student der Rechtswissenschaften. Viele Jahre hatte ihn die Glasknochenkrankheit stark in seiner Mobilität behindert. Vor über sechs Jahren hatte Udo auf Wunsch seiner Eltern den Führerschein gemacht, auch um seiner krebskranken Mutter die Möglichkeit zu geben, an diesem Erlebnis teilhaben zu können, um zu zeigen: „Ja, es geht!“ Sich unabhängig zu bewegen und auch mal in Ruhe in der Bibliothek zu recherchieren, um effektiv studieren zu können – das war lange Zeit ein Traum. Und der ist nun in Erfüllung gegangen, mit der Hilfe von PARAVAN.

PARAVAN rüstet VW T6.1 um

„Das Gefühl ist noch etwas irreal, für mich noch nicht ganz greifbar“, erzählt Udo. „Weil ich das Gefühl vom Fahren bisher mit Aichelau und PARAVAN verbinde, aber noch nicht mit der eigenen Freiheit. Wenn das Auto vor der Haustüre steht, werde ich realisieren, dass ich es nicht mehr abgeben muss.“ Sein umgerüsteter VW T6.1 steht nun jederzeit für ihn bereit.

Mit Space Drive Autosteuerung möglich

Ein Cockpit von einem VW T6. Links und rechts neben dem Lenkrad sind Konsolen mit Joysticks zu sehen sowie eine Steuereinheit.

Damit er sein Fahrzeug sicher im Straßenverkehr bewegen kann, waren so einige Umrüstungen notwendig: Gas, Bremse und Lenkung bedient er über das Fahr- und Lenksystem Space Drive mithilfe von zwei Joysticks. Mit rechts lenkt er, und mit links betätigt er Gas und Bremse. Über einen Kassettenlift fährt Udo mit seinem individuell angepassten PARAVAN-PR-50-Rollstuhl bis auf den Fahrerplatz, wo er über eine Dockingstation sicher verankert wird. Zusätzlich fährt eine Rückenstütze für einen besseren Halt an den Rollstuhl.

Autark unterwegs durch komplett digitale Steuerung

Ein Mann im Rollstuhl schaut auf eine Rampe, die aus einem Fahrzeug fährt.

Durch die seltene Erbkrankheit, die mit unvollständiger Knochenbildung einhergeht, ist der frisch gebackene VW-Fahrer stets einer sehr hohen Gefahr von Knochenbrüchen ausgesetzt. Deshalb müssen alle Verletzungsrisiken minimiert werden. Auch das war eine Aufgabe, die die Tüftler:innen der Innovationsschmiede PARAVAN zu lösen hatten. „Das Auto wurde letztendlich völlig elektrifiziert und mechanifiziert für mich“, berichtet er. „Im Auto habe ich eine Dockingstation, womit der Rollstuhl mit dem Fahrzeug fast eins wird. Alles funktioniert autark elektrisch, sodass du das ohne jede fremde Hilfe benutzen kannst, wie alle anderen auch. Die Schiebetür geht elektrisch auf, der Kassettenlift, über den ich einsteige, fährt auf Knopfdruck rein und wieder raus.“ Den Kontakt zu seinem Fahrzeug kann Udo über Kabelverbindung, Funkfernverbindung oder per Handy-Touch herstellen. Während des Fahrens können dank PARAVAN der Blinker, das Licht und die Hupe per Sprachsteuerung bedient werden. Auch die Sonnenblende kann Udo auf diese Weise einstellen. „Mobilität bedeutet für mich Eigenständigkeit und Gleichheit – die Verkehrsregeln gelten für alle –, aber auch Ruhe und Entspannung. Ich kann da, wo ich bin, so lange sein, wie ich will, ohne dass mich ein Fahrdienst abholt oder erwartet“, freut sich Udo. „Jetzt bin ich Mensch – und keine Beförderungsfracht.“

Mehr zu PARAVAN und den Umbauten finden Sie auf www.paravan.de 

 

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