Hans Joachim ist wieder mobil. Ist er eigentlich schon immer, aber manchmal funktioniert die Sache nicht immer ganz so, wie man sich das vorstellt. In seinem Peugeot Traveller hat er bisher Gas und Bremse mit Space Drive per Gas-/Bremsschieber bedient. Doch durch die Erschütterungen gab er auch leichte Impulse an das Eingabegerät weiter, wenn er es eigentlich nicht bedienen wollte. Ein Fall für die Mobilitätstüftler von PARAVAN: Jetzt hat Hans Joachim eine sogenannte „leichte Bremse“. Dabei erhält der direkt im Cockpit verbaute Gas-/Bremsschieber mechanische Signale von einem klassischen Handgerät, die dann an das Space-Drive-System weitergeleitet werden. Nun hat er sein Auto wieder 100 Prozent im Griff.
Durch einen Arbeitsunfall in einem Bergwerk ist der 61-Jährige nach einer komplexen Halswirbelverletzung seit über 30 Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. Bis vor ein paar Jahren konnte er immer noch umsetzen und war zuletzt mit einem Audi A4 mit Handgerät unterwegs. Doch nachdem das nicht mehr ging, musste er auf einen Peugeot Traveller umsteigen. Der Umstieg vom schnittigen Pkw auf einen Kleinbus fiel ihm schwer, von daher hat er seinem Auto zumindest ein extravagantes Aussehen verpasst – mit einer mehrfarbig schimmernden Folierung, passenden Felgen und einer ordentlichen Musikanlage. „Dann muss der Bus wenigstens ein Hingucker sein“, berichtet er.
Als er sein neues Auto vor gut einem Jahr in Empfang genommen hat, war es neben dem Kassettenlift, mit dessen Hilfe er mit seinem Rollstuhl direkt vor das Lenkrad fahren kann, auch mit einem Gas-/Bremsschieber ausgestattet. Doch der Wechsel vom kräftemäßig nicht mehr zu bedienenden Handgerät hin zum Gas-/Bremsschieber mit Dreizack stellte sich als schwierig heraus. „Das System war zu sensibel für Hans Joachim“, sagt Mobilitätsberater Joachim Glück. „Die Lösung lag zwischen beiden Systemen. Er benötigte auf der einen Seite die Robustheit des mechanischen Handgerätes, auf der anderen Seite aber auch die Leichtgängigkeit des Space-Drive-Systems für Gas und Bremse, um sein Auto sicher im Verkehr zu manövrieren.“
„Leichte Bremse“ heißt die Lösung, die die PARAVAN-Techniker für solche Zwecke entwickelt haben. Individuell an die körperlichen Voraussetzungen des Kunden angepasst, wird ein manueller Gas-/Bremsschieber mit dem Gas-/Bremsschieber und Space Drive kombiniert verbaut. Damit ist das Gerät nicht mehr so sensibel. „Es kommt immer wieder vor, dass sich das Beschwerdebild verändert“, berichtet Joachim Glück, „für Kunden ist es wichtig, dass dies jedoch noch lange nicht das Ende bedeutet, sondern dass es Wege gibt, die Systeme auf die neuen Rahmenbedingungen anzupassen, sei es mit einem Systemwechsel oder mit einer Modifizierung der bestehenden Ausstattung.“
Der Erfolg gibt Hans Joachim recht. Schon die ersten Testfahrten mit Fahrlehrer Ralf Buhmann zeigten, dass die „leichte Bremse“ für ihn die ideale Lösung ist. „Den Notbremstest hat er mit Bravour bestanden“, berichtet Buhmann. Jetzt fühlt er sich wieder sicher hinter dem Steuer. Bei der Fahrt von der Schwäbischen Alb ins heimische Saarland saß er dann die gut 250 km direkt selbst am Steuer. Nun kann er wieder selbstständig zur Krankengymnastik fahren, und sobald es wieder möglich ist, freut er sich darauf, endlich wieder eigenständig auf Tour zu gehen.
Über die PARAVAN GmbH:
Die PARAVAN GmbH ist Weltmarktführer für hoch individuelle behindertengerechte Fahrzeuglösungen. Rund 180 Mitarbeiter entwickeln und produzieren individuell angepasste Automobilumbauten und Elektrorollstühle. PARAVAN verfolgt mit dem Alles-aus-einer-Hand-Konzept einen ganzheitlichen Ansatz. www.paravan.de