StartKinder mit BehinderungFrühchen – zwischen Hoffnung und Herausforderung

Frühchen – zwischen Hoffnung und Herausforderung

Eine Frühgeburt ist eine Herausforderung sowohl für Eltern als auch für das Kind. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 800 000 Babys geboren, von denen etwa 64 500 Frühchen sind. Aber was genau bedeutet es, wenn ein Baby zu früh geboren wird, und welche Ursachen und Folgen hat das?

Medizinische Bedürfnisse und Betreuung

Frühchen werden definiert als Babys, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren werden. Dies betrifft etwa sieben bis acht Prozent aller Lebendgeborenen in Deutschland. Diese Babys haben oft ein geringeres Geburtsgewicht, meist unter 2 500 Gramm, und können Schwierigkeiten haben, selbstständig zu atmen, zu trinken oder ihre Körpertemperatur zu regulieren. Sie benötigen daher oft intensive medizinische Betreuung auf einer Frühgeborenenstation und werden in Inkubatoren versorgt.

Es gibt verschiedene Kategorien von Frühgeborenen, je nach ihrem Geburtsgewicht oder Gestationsalter. Dazu gehören späte Frühgeborene, Frühgeborene mit sehr niedrigem oder extrem niedrigem Geburtsgewicht sowie untergewichtige Termingeborene.

Ein kleines Baby mit einem Sauerstoffschlauch in der Nase und diversen Kabeln am Körper. Die Augen sind geschlossen, es trägt eine Mütze.

Ursachen und Langzeitfolgen von Frühgeburten

Die Ursachen für eine Frühgeburt können vielfältig sein, darunter Komplikationen während der Schwangerschaft wie Gebärmutterfehlbildungen, Muttermundschwäche, Störungen der Plazenta oder Infektionen der Geburtswege. Auch das Alter der Mutter, Erkrankungen des Kindes, der Lebensstil der Mutter und ihre medizinische Vorgeschichte können eine Rolle spielen.

Neurologische Erkrankungen bei Frühgeborenen können langfristige Auswirkungen auf ihre Entwicklung haben. Dazu können unter anderem gehören: Blutungen in das Ventrikelsystem des Gehirns, Schädigung des Gehirns, Entwicklung einer chronischen Lungenerkrankung, Verletzung der Darmschleimhaut sowie Darmwand oder auch eine unvollständige Ausreifung der Netzhaut und deren Blutversorgung. Diese Erkrankungen können zu motorischen Störungen, kognitiven Beeinträchtigungen und epileptischen Anfällen führen.

Darüber hinaus können Frühgeborene auch nichtneurologische Probleme haben, darunter Atemwegsinfektionen, Wachstumsstörungen, Ernährungsprobleme und Sehbeeinträchtigungen.

Prävention und Unterstützung für Eltern

Um Frühgeburten vorzubeugen, sind eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung und eine gesunde Lebensführung ratsam. Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist bei etwa der Hälfte aller Frühgeburten keine eindeutige Ursache erkennbar.

Für Eltern ist eine Frühgeburt eine emotionale Belastung. Der Anblick des eigenen Babys in einem Inkubator und die Unsicherheit über seine Gesundheit können schwer zu bewältigen sein. Frühchen-Eltern erhalten daher Unterstützung von medizinischem Personal und Fachkräften der Geburtshilfe, sowohl während des Krankenhausaufenthalts als auch danach.

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