Eltern von Kindern mit Behinderung stehen vor der Herausforderung, die bestmögliche Kindergartenbetreuung für ihr Kind zu finden. Gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention hat jedes Kind mit Behinderung Anspruch auf einen Platz in einem Regelkindergarten. Hierzulande gibt es einige Betreuungsangebote, die speziell auf die Bedürfnisse dieser Kinder abgestimmt sind. Ziel dieser Einrichtungen ist es, jedem Kind eine gleichberechtigte Teilhabe am Kindergartenalltag zu ermöglichen. Dabei sollen die individuellen Fähigkeiten bestmöglich gefördert werden. Weitere Infos zum Thema Nachtteilsausgleich finden Sie in unserem Beitrag Nachteilsausgleich für behinderte Kinder.
Von Regelkindergärten mit Einzelintegration bis hin zu speziellen Förderprogrammen bieten sich einige Optionen, die je nach den speziellen Anforderungen des Kindes ausgewählt werden können. Es ist empfehlenswert, sich frühzeitig über die verschiedenen Optionen zu informieren, um die bestmögliche Unterstützung für das eigene Kind zu gewährleisten.
Optionen für die Kindergartenbetreuung
Regelkindergarten mit Einzelintegration: Viele reguläre Kindergärten integrieren Kinder mit Behinderungen in ihre Gruppen. Dies fördert die Inklusion und ermöglicht es dem Kind, mit Kindern ohne Behinderung zu spielen und zu lernen. Diese natürliche Umgebung unterstützt die soziale und emotionale Entwicklung aller Kinder. Programme wie die „Ambulante Förderung im Regelkindergarten“ (AfI) erleichtern den Besuch eines Regelkindergartens und unterstützen die Inklusion.
Integrationskindergarten: Diese speziellen Einrichtungen betreuen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam. Sie verfügen über zusätzliches Fachpersonal und angepasste Räumlichkeiten, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Der Fokus liegt auf gemeinsamer Förderung und sozialer Integration.
Sonderkindergarten: Diese Kindergärten sind auf die Betreuung von Kindern mit spezifischen Behinderungen spezialisiert. Die Anzahl der Einrichtungen ist zurzeit rückläufig. Sie bieten eine gezielte Förderung und Betreuung, die auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten sind.
Wichtige Überlegungen bei der Auswahl des Kindergartens
Welche Bedürfnisse hat Ihr Kind? Bei der Auswahl eines geeigneten Kindergartens sollten die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse des Kindes auf jeden Fall berücksichtigt werden. Als Nächstes stellt sich die Frage, ob die ausgewählte Einrichtung in der Lage ist, das Kind angemessen zu betreuen und zu fördern. Werden eventuell zusätzlich therapeutische Leistungen und/oder sonstige Unterstützungsmöglichkeiten angeboten?
Es ist ratsam, frühzeitig verschiedene Kindergärten zu besuchen und persönliche Gespräche zu führen. Eine Probezeit kann helfen, die Eignung der Einrichtung zu beurteilen.
Beratung und Unterstützung vor Ort
Viele Städte und Gemeinden bieten auf ihren Websites eine Kita-Suche an, die es ermöglicht, eine Kita nach persönlichen Vorstellungen zu finden. Das Jugendamt steht für eine umfassende Beratung zur Verfügung, und einige Städte und Gemeinden haben spezialisierte Inklusionsfachstellen eingerichtet. Selbsthilfevereine sind ebenfalls eine wertvolle Informationsquelle und können nützliche Tipps geben. Beratungsstellen und Informationsplattformen bieten auch umfassende Informationen zu sozialrechtlichen, finanziellen, medizinischen und psychologischen Unterstützungsangeboten für das Kind und die Familie an. Diese Institutionen helfen nicht nur bei der Suche nach dem passenden Kindergarten, sondern auch beim Ausfüllen und Einreichen der erforderlichen Anträge. Eine weitere Ressource ist die Adressdatenbank des Familienratgebers, die es ermöglicht, Kitas und Selbsthilfevereine in der jeweiligen Region zu finden.