StartKinder mit BehinderungNachteilsausgleich für behinderte Kinder

Nachteilsausgleich für behinderte Kinder

Ein Nachteilsausgleich für ein behindertes Kind ist dafür bestimmt, Chancengleichheit im Bildungsbereich zu gewährleisten. Er soll verhindern, dass das Kind aufgrund seiner Behinderung benachteiligt wird, und es ihm ermöglichen, seine Fähigkeiten und Potenziale bestmöglich zu entfalten. Der Nachteilsausgleich ist ein essenzieller Bestandteil der inklusiven Bildung, die darauf abzielt, allen Kindern – unabhängig von ihren individuellen Beeinträchtigungen – die gleichen Bildungschancen zu bieten.

Wie sehen die Maßnahmen des Nachteilsausgleichs aus?

Zu den typischen Maßnahmen des Nachteilsausgleichs gehören:

Zusätzliche Zeit: Für Prüfungen und Klassenarbeiten erhält das Kind mehr Zeit, um den Aufgaben gerecht zu werden.

Angepasste Aufgabenstellungen: Aufgaben können so modifiziert werden, dass sie den besonderen Bedürfnissen des Kindes entsprechen. Dies kann zum Beispiel bei Legasthenie bedeuten, dass mündliche statt schriftliche Leistungsnachweise erbracht werden können​.

Technische Hilfsmittel: Einsatz von speziellen Geräten wie Talkern oder Taschenrechnern, die dem Kind bei der Bewältigung der Aufgaben helfen​.

Schulassistenz: Unterstützung durch eine Schulassistenz, die dem Kind im Unterricht und auf dem Schulweg hilft​.

Notenschutz: Bestimmte Leistungsbereiche, in denen das Kind aufgrund seiner Behinderung besonders eingeschränkt ist, werden bei der Notengebung anders bewertet oder nicht berücksichtigt​​.

Ein Kind schreibt mit einem roten Bleistift auf Papier, umgeben von Buntstiften und einem Radiergummi.

Wie komme ich an den Nachteilsausgleich für mein Kind?

Die Genehmigung solcher Maßnahmen erfolgt in der Regel durch die Klassenkonferenz und wird individuell auf das Kind abgestimmt. Es ist wichtig, dass Eltern eng mit der Schule zusammenarbeiten und gegebenenfalls medizinische oder psychologische Gutachten vorlegen, um die Notwendigkeit des Nachteilsausgleichs zu belegen​​.

Zusätzlich zu diesen schulischen Maßnahmen haben Eltern von Kindern mit Behinderung Anspruch auf verschiedene finanzielle Unterstützungen, um den erhöhten Bedarf zu decken. Dazu zählen unter anderem Leistungen der Eingliederungshilfe, Zuschüsse für die medizinisch-pflegerische Versorgung und Hilfsmittel sowie steuerliche Entlastungen​.

Wo finde ich weitere Infos und Hilfe?

Um sich im „Dschungel“ der verschiedenen Unterstützungsangebote zurechtzufinden, ist es ratsam, Beratung bei spezialisierten Stellen wie den Wohlfahrtsverbänden (beispielsweise Caritas, Diakonie) oder Selbsthilfevereinen (zum Beispiel Lebenshilfe) in Anspruch zu nehmen​.

Weitere Informationen und detaillierte Erklärungen zum Nachteilsausgleich finden Sie unter anderem auf den Websites Familienportal.NRW oder Inklusionskompass Hannover.

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