Eine Beinprothese ist mehr als nur ein technisches Hilfsmittel – sie ist ein Stück Lebensqualität und Mobilität für Menschen, die beispielsweise eine Amputation hinter sich haben. Sie setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, die gemeinsam dafür sorgen, dass die Prothese stabil, komfortabel und funktional ist. Die wichtigsten Bestandteile umfassen den Schaft, Adapter, Verbindungsrohre, Kniegelenke und Fußteile. Abhängig von der Art der Amputation und den individuellen Bedürfnissen kommen dabei unterschiedliche Module zum Einsatz, die gezielt aufeinander abgestimmt werden.
Inzwischen ist es sogar möglich, eine Beinprothese mit Gefühl auszustatten. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel Mit Beinprothese fühlen können.
Die Hauptkomponenten im Überblick
Schaft: Der Schaft bildet das Herzstück der Prothese, denn er stellt die direkte Verbindung zwischen dem Stumpf des:der Tragenden und den anderen Teilen der Prothese her. Damit er perfekt sitzt und maximalen Komfort bietet, wird er von Orthopädietechnikern:innen individuell angepasst und angefertigt. So sorgt der Schaft dafür, dass die Prothese fest und angenehm am Körper sitzt.
Funktionelle Passteile: Diese Bauteile übernehmen die Aufgaben der fehlenden Gliedmaßen und ersetzen zum Beispiel den Fuß oder das Knie. Sie sind so gestaltet, dass sie die Bewegungen so natürlich wie möglich nachahmen und dem:der Tragenden ein harmonisches Gehen ermöglichen.
Strukturelle Passteile: Diese Verbindungsstücke sorgen dafür, dass die funktionellen Teile der Prothese stabil und sicher zusammengehalten werden. Hierzu zählen Adapter, Rohre und Gelenke, die die verschiedenen Elemente miteinander verknüpfen und für eine stabile Konstruktion sorgen.
Das A und O einer Prothese: der Schaft
Der Schaft ist das zentrale Bindeglied zwischen Körper und Prothese und damit eine entscheidende Komponente für den Tragekomfort. Moderne Schäfte bestehen in der Regel aus Materialien wie Polyethylen oder Silikon, die sich bei Bedarf anpassen lassen, indem sie erhitzt und neu geformt werden. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung und verbessert den Sitz, während frühere Holzschäfte nur durch aufwendige und irreversible Anpassungen verändert werden konnten. Die Weiterentwicklung der Materialien bringt hier enorme Erleichterung und Flexibilität.
Individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des:der Tragenden
Jede Prothese wird individuell auf den:die Tragende:n abgestimmt, um ihm:ihr bestmögliche Bewegungsfreiheit und Sicherheit zu bieten. Die Wahl der Passteile hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab:
- der Art und Höhe der Amputation
- dem Körpergewicht und der Mobilität des:der Tragenden
- den geplanten Aktivitäten und Zielen
Die Arbeit der Orthopädietechniker:innen
Orthopädietechniker:innen arbeiten eng mit ihren Kunden:innen zusammen, um die optimale Kombination der Prothesenkomponenten zu finden. Ziel ist es, eine Prothese zu schaffen, die den Alltag erleichtert und den Menschen dabei unterstützt, seine Selbstständigkeit zurückzugewinnen. Eine passgenaue Prothese hilft, viele Funktionen der verlorenen Gliedmaße wiederherzustellen und damit eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen.