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StartAktiv im RolliVom Gleitschirm zum Liegerad – ein Perspektivenwechsel

Vom Gleitschirm zum Liegerad – ein Perspektivenwechsel

Der Artikel in einer regionalen Zeitung hatte meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, denn er berichtete von einer Pilgerin und Gleitschirmfliegerin, die nach einem Sturz mit dem Gleitschirm im Rollstuhl sitzt. Als optimistische und kämpferische Person wurde Birgit Funke aus Uder (Thüringen) beschrieben. Inzwischen 69-jährig, kämpft sie seit Juni 2023 mit den Folgen ihres Unfalls beim Gleitschirmfliegen. Diese Frau wollte ich gern kennenlernen, ich recherchierte ihre Kontaktdaten und rief sie an. Natürlich könne ich sie besuchen.

Viele Glücksmomente beim Pilgern

An diesem Nachmittag lerne ich viel über das Pilgern, denn Frau Funke hatte sich seit 2007 immer wieder auf große Touren begeben, fast immer allein, aber voller Zuversicht, Neugier und Offenheit. Den Jakobsweg, die Via Regia von Görlitz nach Vacha, über die Alpen, große Strecken in Italien u. v. m. ist sie gelaufen. Beim Erzählen von den großen und kleinen Glücksmomenten, den Begegnungen, der Hilfsbereitschaft und immer wieder dem Staunen über Landschaften und die Natur leuchten ihre Augen. Zufriedenheit und Dankbarkeit für diese Erlebnisse spüre ich deutlich.

Absturz beim Gleitschirmfliegen

Die gleiche Begeisterung empfindet Birgit Funke, als sie 2021 erstmals an einem Kurs zum Gleitschirmfliegen teilnimmt. Auch ihren Mann kann sie dafür begeistern, und bald schon üben beide Höhenflüge in den Alpen. Kurz vor der Prüfung üben sie zu Hause, auf der Wiese am Höhberg, unweit ihres Hauses. Dabei kommt es zum Sturz. Ihre ersten Gedanken: „Mit meinen Beinen stimmt was nicht, aber meine Hände kann ich noch bewegen, Gitarre spielen geht also noch.“

Nach Operationen und monatelanger Reha kommt sie nach Hause, querschnittsgelähmt. Ihr Mann hat inzwischen am Eigenheim einige Umbauten vorgenommen, das Bad barrierefrei gestaltet und am Wintergarten einen elektrischen Aufzug angebaut. So gelangt seine Frau nun in den Garten und Hof, wo Wege für den Rollstuhl angelegt sind.

Eine Hebeanlage am Haus angebaut. Auf der Hebeanlage sitzt eine ältere Frau in einem Rollstuhl mit Zuggerät. Daneben ist eine Eisentreppe zum Haus angebracht.

Nano X von Meyra

Birgit Funke ist im Nano X von MEYRA unterwegs. Es ist ein sehr leichter, faltbarer Aktivrollstuhl, der eine umfangreiche Funktionalität mit modernster Ergonomie und stilvollem Design kombiniert. Die Bauweise ist kompakt und durch den starren Rahmen kann sich jeder Nutzer auf eine hervorragende Stabilität und optimalem Fahrkomfort freuen. Ein großer Vorteil sind auch die vielen Anpassungsmöglichkeiten – von Sitzbreite und -tiefe bis hin zu verschiedenen Rahmenfarben und Radoptionen. So kann der Nano X perfekt auf die eigenen Bedürfnisse abstimmt werden. Mehr dazu findet man auch bei Meyra auf der Website: www.meyra.de/rollstuehle/active/nano-x

Neues Hobby für neue Perspektiven

Anstrengend und schade ist es, sich immer wieder mit Kostenträger oder Versorger auseinandersetzen zu müssen, wenn Hilfsmittel nötig sind. Manchmal ist es dann leichter, sagt sie, wenn sie im Internet recherchieren und dort zum Beispiel gebrauchte Trainingsgeräte kaufen.
Sie ist schon immer sportbegeistert, vor dem Unfall hat sie als Trainerin viele Jahre Menschen beim Reha-Sport angeleitet. Heute ist sie selbst Patientin.

Die Sehnsucht, draußen wieder unterwegs sein zu können, brachte Frau Funke dazu, sich ein Liegerad zuzulegen. Sind die Beine angeschnallt, kommt sie mit der elektrischen Unterstützung gut voran und hat so im vergangenen Jahr ca. 3000 Kilometer auf Radwegen im Eichsfeld zurückgelegt.

Eine ältere Frau sitzt in ihrem Rollstuhl vor einem Klavier und spielt darauf.

Optimismus und Energie als Lebenselixier

Mich beeindruckt meine Gesprächspartnerin immer wieder mit ihrer Energie, die sie ausstrahlt. Natürlich gibt es auch Probleme im Alltag, beispielsweise dass bei Behinderten-WCs nie daran gedacht wird, wie man sich als Frau bei den kurzen WC-Becken katheterisieren soll. Auch die Ernährung ist noch nicht optimal eingespielt, aber sie arbeitet daran.
Im Herbst hat Birgit Funke angefangen, Klavierspielen zu lernen, denn Musik bedeutet ihr sehr viel.
Ich bekomme eine Gänsehaut, als sie die Gitarre zur Hand nimmt und singt.

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