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Unsichtbare Behinderungen

Wenn jemand schwankend einen Gehweg entlanggeht, dann denken wohl die meisten Menschen sofort, dass diese Person wohl etwas zu tief ins Glas geschaut hat. In Wirklichkeit hatte sie aber einen Schlaganfall und infolgedessen unter anderem Probleme mit dem Gleichgewicht.

Unsichtbare Behinderungen sind Beeinträchtigungen, die von außen nicht sofort erkennbar sind, aber für die Betroffenen erhebliche Auswirkungen auf ihr tägliches Leben haben. Dazu zählen Erkrankungen wie beispielsweise Krebs, Multiple Sklerose, Diabetes oder Epilepsie sowie psychische Erkrankungen wie Depressionen, bipolare Störungen oder Angststörungen. Auch Lernschwierigkeiten, Gehörlosigkeit, chronische Schmerzen, Hirnverletzungen und Autismus gehören dazu. Schätzungsweise lebt etwa eine von zehn Personen mit einer unsichtbaren Behinderung.

Herausforderungen und Stigmatisierung

Menschen, die von unsichtbaren Behinderungen betroffen sind, stehen oft vor besonderen Herausforderungen. Da ihre Einschränkungen nicht sichtbar sind, fehlt es häufig an Verständnis vonseiten des Umfelds. Dies führt nicht selten zu Stigmatisierung und Vorurteilen, wie dem Vorwurf, sie würden ihre Beschwerden nur vortäuschen. Zudem kann es für Betroffene schwierig sein, Zugang zu Unterstützungsleistungen und barrierefreien Einrichtungen zu erhalten. Ein zusätzlicher Zwiespalt besteht darin, zu entscheiden, ob und wem sie ihre Behinderung offenbaren, da dies oft den Druck erzeugt, sich ständig erklären oder rechtfertigen zu müssen.

Diese Faktoren können zu zusätzlichen psychischen Belastungen wie Depressionen oder sozialer Isolation führen.

Bewusstsein schaffen

Daher gilt es, das Bewusstsein für unsichtbare Behinderungen zu schärfen. Eine größere gesellschaftliche Sensibilisierung kann helfen, Stigmatisierung abzubauen und ein besseres Verständnis zu fördern. Dies würde auch ermöglichen, angemessene Unterstützung und Anpassungen, etwa am Arbeitsplatz oder in der Schule, zu gewährleisten und eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen.

Eine junge Frau im Sommer. Hinter ihr blüht Raps. Sie hält eine Blume zwischen Daumen und Zeigefinger hoch. Sie kneift leicht ihre Augen zusammen und trägt ein Nasenpiercing und eine schwarze Cappy.

Hilfsangebote und Austausch

Um mit einer unsichtbaren Behinderung gut umgehen und leben zu können, gibt es einige Hilfen:

Rechtliche Unterstützung: Mit bestimmten Voraussetzungen besteht das Recht, einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen. Dieser eröffnet Zugang zu staatlichen Förderungen und Vergünstigungen, darunter erhöhter Kündigungsschutz, zusätzlicher Urlaubsanspruch sowie Steuererleichterungen.
Anpassungen am Arbeitsplatz: Arbeitgeber sind verpflichtet, behindertengerechte Anpassungen bereitzustellen, wie etwa flexible Arbeitszeiten oder spezielle technische Hilfsmittel. Interessenvertretungen für Menschen mit Schwerbehinderung setzen sich für deren Rechte am Arbeitsplatz ein.
Hilfe zur Selbsthilfe: Zahlreiche Organisationen, Online-Communitys und Selbsthilfegruppen stehen für Austausch und Unterstützung zur Verfügung.
Sonnenblume als Symbol

Das Programm Hidden Disabilities Sunflower bietet Menschen mit unsichtbaren Behinderungen die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse unauffällig kenntlich zu machen, indem sie ein Sonnenblumen-Symbol tragen. Dieses Zeichen wird in zahlreichen öffentlichen Einrichtungen anerkannt und kann dazu beitragen, dass sie im Alltag auf mehr Verständnis und Unterstützung stoßen.

Weitere Infos dazu finden Sie auch hier: https://crpsselbsthilfe.de/willkommen/projekte-und-events/hidden-disabilities-sunflower/

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