Menschen, die in ihrer Mobilität auf ihren Rollstuhl nicht verzichten können, werden meist leider vom Strandleben kategorisch ausgegrenzt. Nicht die Behinderung ist das Problem, sondern die Barrierefreiheit. Wer am Meer oder in Küstennähe Urlaub macht, sollte aber nicht auf den Spaziergang am Strand verzichten müssen! Und damit man sich nicht beim langersehnten Strandurlaub im Watt oder Sand festfährt, braucht es ein Gefährt mit breiten Reifen, um das zu verhindern. Mit Strandrollstühlen oder Strandmobilen und deren Ballonreifen wird das eine runde Sache, sodass man den Ausflug bzw. Badetag am Strand problemlos genießen kann.
So funktionieren Strandrollstühle
Ein Strandrollstuhl sieht nicht nur anders aus, sondern ist auch leichter als ein Alltagsrollstuhl. Abgesehen davon, dass sie zumeist breiter sind, sind sie auch weniger ergonomisch ausgelegt, und die verarbeiteten Materialien sind für die Verwendung im (Salz-)Wasser ausgelegt. Das unübersehbare Merkmal sind die Ballonreifen. Diese verhindern ein Einsinken im Sand und gewährleisten das Treiben an der Wasseroberfläche.
Vor- und Nachteile
Vieles ist möglich, aber eben nicht alles, und manchmal ist es eine Frage des Geldes und was sich die zuständige Gemeinde leisten kann und möchte. Es gibt die Standardmodelle, und diese liegen in der Anschaffung bei ca. 1200 Euro. Das sind manuelle Strandrollstühle, bei denen man, wenn man generell selbstständig unterwegs ist, auf Hilfe angewiesen ist, denn man kann sie aufgrund der Bauweise nicht selbst antreiben. Und in Sachen Transfer: Die Sitzhöhe beträgt ca. die Hälfte eines normalen Rollstuhls. Man kann sich als Nutzende:r auf und am Strand entlangschieben lassen oder eben ins Wasser. Dafür sind die Rollstühle für den Strand aus Materialien, denen Sonne, Sand und Wasser nichts anhaben können.
Für mehr Unabhängigkeit und Mobilität gibt es jedoch auch Strandmobile, die von der fahrenden Person selbst angetrieben werden können. Es gibt sogar Modelle, die über einen Elektro- oder gar Solarantrieb verfügen!
Strandrollstühle mieten
Es gibt verschiedene Optionen für die Anmietung eines Strandrollstuhls. Entweder findet man am Urlaubsort einen Anbieter, der tageweise Vermietungen anbietet (besonders viele Strandbäder an der Nord- und Ostsee bieten diese Möglichkeit, Infos dazu bekommt man bei den Tourist-Informationen), oder alternativ dazu kann man den Rollstuhl bereits zu Hause mieten (mithilfe ihres Sanitätshauses) und ihn reisefertig verpackt mit in den Urlaub nehmen.
(Hinweis: Im Flugzeug werden Sport- und Strandrollstühle als Zusatzgepäck für Menschen mit Behinderungen meist kostenfrei transportiert. Um Ärger oder Missverständnisse zu vermeiden, ist eine vorherige Anmeldung sehr vorteilhaft.)
So oder so fallen Kosten in Form von Mietgebühren an. Vor Urlaubsantritt sollte man sich dahin gehend informieren, da anfallende Gebühren meist pro Kalendertag gelten, und je nach Urlaubslänge kann da eine beachtliche Summe zusammenkommen.