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Schwerbehinderung im Berufsleben

IFD – gemeinsam den passenden Arbeitsplatz gestalten

„Den eigenen Platz im Arbeitsleben mit Schwerbehinderung finden und behalten – das ist möglich.“

Manchmal ist es nur ein kleiner Schritt, der entscheidet, ob das Arbeitsleben gelingt oder brüchig wird. So ging es auch einer Angestellten in einem Fertigungsbetrieb mit chronischen Rückenproblemen: Die tägliche Arbeit wurde für sie immer schwieriger, die Leistung nahm ab. Die Konflikte mit Vorgesetzten und Kollegen nahmen zu. Die psychische Belastung und Sorge um die berufliche Zukunft wurden immer stärker. Sie entwickelte eine Depression und fiel länger aus. Der Arbeitsplatz war gefährdet.

Lesetipp: Wie Künstliche Intelligenz neue Chancen für eine inklusive Arbeitswelt schafft – mehr dazu lesen Sie hier.

Beratung und Prozesssteuerung durch den IFD

Genau in solchen Situationen unterstützt der Inklusions- und Integrationsfachdienst (IFD). Im Erstgespräch wird gemeinsam besprochen, was gebraucht wird – ob eine einmalige Beratung oder eine längere Begleitung. Wird es komplexer, übernimmt der IFD die Prozesssteuerung: Er stimmt sich mit Ärzten, Arbeitsagentur, Krankenkasse oder anderen Leistungsträgern ab, organisiert Hilfen und begleitet Gespräche mit dem Betrieb.

Bei der Angestellten mit Rückenproblemen und Depression bestand die Lösung in einem speziell angepasstenArbeitsplatz, einer Sensibilisierung sowie einer kleinen Umstrukturierung im Team.

Kleine Veränderungen – große Wirkung

Tabea Kwiatkowski, Fachberaterin des IFD Nagold: „Zunächst haben wir zum Beantragen eines Schwerbehindertenausweises beraten und bei der Antragstellung unterstützt. Danach ging es darum, zu klären, welche gesundheitlichen Einschränkungen sich am Arbeitsplatz auswirken und wie man abhelfen kann. So wurde der Arbeitsplatz mit einem Rollbrett und einem höhenverstellbaren Transportwagen ergänzt, um Zwangshaltungen und lange Wege zu vermeiden. Mit dem Vorgesetzten wurde besprochen, dass die Mitarbeiterin bei schweren Tätigkeiten Hilfe vom Team erhalten kann, und die Teammitglieder wurden sensibilisiert. Das Ergebnis: Die Mitarbeiterin konnte ihre Stärken wieder voll einbringen und ihren Arbeitsplatz behalten.“

Kleine Veränderungen – wie technische Hilfen, praktische Anpassungen oder ein begleitendes Gespräch – können Großes bewirken. Arbeitnehmer oder Arbeitgeber sollten sich daher nicht scheuen, sich möglichst frühzeitig für eine Beratung beim IFD zu melden.

Unterstützung von Schülern & Beschäftigten in Werkstätten

Ein weiterer Schwerpunkt des IFD ist die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit wesentlicher Behinderung sowie von Beschäftigten in Werkstätten für behinderte Menschen beim Schritt in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Wer sich beruflich orientieren möchte, bekommt hier praktische Hilfen: Der IFD berät über geeignete Betriebe, organisiert Praktika und sorgt frühzeitig für Begleitung, damit die Einarbeitung gelingt.

Unterstützung durch Jobcoach

Im Betrieb kann ein Jobcoach gemeinsam mit Arbeitgeber und Team passende Hilfen entwickeln – zum Beispiel Checklisten, Schablonen oder angepasste Arbeitsabläufe, die sich an der individuellen Leistungsfähigkeit orientieren. Auch Weiterbildungen sind möglich, ebenso wie finanzielle Zuschüsse für Arbeitgeber, wenn ein höherer Unterstützungsbedarf besteht.

Einen Job finden, der passt

„Das Schönste ist, zu erleben, wie Menschen mit Behinderung im Job über sich hinauswachsen“, sagt Christina Klotz-Eberle, Fachberaterin des IFD Pforzheim. „Einer unserer ehemaligen Teilnehmer arbeitet seit drei Jahren in der Haustechnik eines Veranstaltungszentrums. Dort gibt es eine Vielzahl von Aufgaben. Zusammen mit dem Jobcoach hat der Vorgesetzte im Betrieb die Tätigkeiten herausgesucht, die der junge Mann gut ausführen kann. Das Abschleifen von Banken im Frühjahr, das Besttücken von Besprechungsräumen mit Getränken, Rasenmähen oder das Melden von technischen Störungen gehören zu seinen Hauptaufgaben. Er kann sie weitgehend selbstständig ausführen. Das macht etwas mit dem Selbstbewusstsein und verändert das ganze Leben positiv.“

Schwerbehinderte Arbeitnehmer und deren Arbeitgeber, Schüler mit Schwerbehinderung und Beschäftigte in den Werkstätten für behinderte Menschen können sich zur Beratung beim zuständigen IFD melden. Den für Sie zuständigen Dienst finden Sie unter Integrationsfachdienste | REHADAT-Adressen.

Über die Integrationsfachdienste:

IFD beraten und unterstützen schwerbehinderte Arbeitnehmer, deren Arbeitgeber sowie Schüler aus dem SBBZ und Mitarbeiter aus WfbM im Auftrag des Integrationsamts. Die Beratung ist aus der Ausgleichsabgabe finanziert und für die Ratsuchenden kostenfrei.

Der IFD Nordschwarzwald ist zuständig für die Landkreise Enzkreis, Calw, Freudenstadt und die Stadt Pforzheim. 16 Fachberater beraten in den Beratungsbüros in Pforzheim, Nagold und Freudenstadt. Der IFD Nordschwarzwald ist eine Einrichtung des Baden-Württembergischen Landesverbandes für Prävention und Rehabilitation gGmbH im Auftrag des Inklusions- und Integrationsamts Baden-Württemberg.

Infos, Kontakt & Beratungsanfragen im IFD Nordschwarzwald:

Telefon: +49 711 25083-2300
oder per E-Mail: info.nordschwarzwald@ifd.3in.de
www.ifd-bw.de
www.kvjs.de

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