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Mit der Persönlichen Assistenz unterwegs

Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 ist auch Deutschland dazu verpflichtet, alles zu tun, um behinderte Mitmenschen am öffentlichen Leben teilnehmen zu lassen. Teilhabe ist ein Menschenrecht und darf niemandem hierzulande verwehrt werden. Neben einem möglichst selbstständigen Leben, Zugang zu Bildung, Kultur und Arbeit ist auch die Mobilität ein großes Thema. Und wahrscheinlich das Thema, an dem die Teilhabe im Alltag am häufigsten scheitert. Selbst in einer Stadt wie Berlin.

Persönliche Assistenz in Berlin

Die Persönliche Assistenz, wie sie in Berlin zum Beispiel das Unternehmen Futura Berlin aus Spandau anbietet, ist ein Weg, trotz der unzähligen Barrieren, mit denen ein behinderter Mensch im Alltag konfrontiert ist, durchs Leben zu kommen. Die Krux sind der öffentliche Personennahverkehr, die häufig nicht barrierefreie Gestaltung der öffentlichen Infrastruktur und die vielen Fallstricke in der Gastronomie und im Einzelhandel. Persönliche Assistierende können natürlich nicht zaubern. Aber sie können helfen, Problemstellen weiträumig zu umfahren. Und sie suchen sich Hilfe im Netz. Mit der Wheelmap kann man vorher schauen, ob ein Ladenlokal für Rollstuhlfahrende überhaupt zugänglich ist. Ähnliche Seiten im Netz gibt es für die Aufzüge, zum Beispiel im Berliner ÖPNV. Und falls ein Lift tatsächlich mal außer Betrieb ist, kann der Muva-Service der BVG helfen, trotz eines defekten Lifts ans Ziel zu kommen. Ein bisschen mehr Zeit sollte man in jedem Fall einplanen!

Zwei junge Frauen sitzen dicht nebeneinander in einem Bus. Eine der beiden sitzt im Rollstuhl. Die Frau auf der rechten Seite hält ein Smartphone hoch und macht ein Selfie, während beide fröhlich lachen.

Es gibt ein Recht auf Begleitung im Urlaub: Reiseassistenz

Der Assistenzdienst aus dem Berliner Westen hat inzwischen auch viel Erfahrung damit gesammelt, mit Rollstuhlfahrenden in den Urlaub zu fahren. Denn auch dies stellt heutzutage immer noch eine besondere Herausforderung dar. Aber Menschen mit einer deutlichen gesundheitlichen Einschränkung haben ein Recht auf Urlaub, und inzwischen haben auch Gerichte klargestellt, dass die Kostenträger die Finanzierung einer Persönlichen Assistenz für den Urlaub nicht mehr ohne Weiteres ablehnen können. Im Klartext heißt das, dass die Kasse die zusätzlichen Kosten (Reise und Unterbringung) für eine weitere Person übernimmt. Aber eine solche Person muss man erst einmal finden.

Erfahrung hilft

Wer die Assistenzkräfte über ein Pflegenetzwerk wie Futura bucht, hat hier sicher bessere Chancen, dem grauen Großstadtdschungel zu entkommen. Denn in einem Assistenzdienst wird die Pflege durch mehr oder weniger autonome Teams geleistet. Diese können sich absprechen und den Mehraufwand, den Assistierende in einem Urlaub leisten, durch anschließende Freizeitmaßnahmen kompensieren. Die Erfahrung in einem Pflegenetzwerk hilft auch bei der Organisation. Denn ein Urlaub in einem Rollstuhl ist nicht ganz ohne. Von der Reise (man denke nur an das Einsteigen in den Flieger) bis hin zu der Infrastruktur vor Ort muss alles im Vorhinein geplant werden. Trotz dieses Aufwands hat man hier im Berliner Westen überwiegend positive Erfahrungen gesammelt und war schon diverse Male in Spanien, zum Beispiel auf Mallorca, und in Griechenland. Fragt man die Assistierenden, so sind diese gar nicht so abgeneigt, mit ihren Klienten:innen zu verreisen. Denn obwohl man im Urlaub rund um die Uhr Verantwortung für einen anderen Menschen trägt, kommt man auch mal an die Sonne. Und im Anschluss winken zusätzliche Urlaubstage daheim. Die Chemie zwischen den Assistierenden und Klienten:innen muss natürlich stimmen. Insofern werden auch eher Teams in den Urlaub fahren, die sich schon länger kennen.

An einem Strand. Rechts außen sitzt ein Mann im Rollstuhl. Links daneben ein brauner Hund. Daneben eine Dame mit Hut auf einer Bank.

Mit Behinderung durch Alltag, Beruf und Freizeit

Das gute Klima bei Futura, insbesondere auch die langfristigen Beziehungen zwischen Klienten:innen und Assistierenden, ist inzwischen auch weit über die Berliner Stadtgrenzen bekannt. Inzwischen ist es auch so, dass junge Menschen, die auf einen Rollstuhl oder eine Assistenz angewiesen sind, in Spandau anrufen, wenn es sie zum Beispiel zum Studium nach Berlin zieht. Denn Persönliche Assistenz umfasst auch die Begleitung in Bildung und Ausbildung. Florian W., der aus Mecklenburg-Vorpommern zum Studium der Informatik nach Berlin gekommen ist, weiß das Engagement seiner Persönlichen Assistierenden durchaus zu schätzen. Diese haben ihm nicht nur im Studium geholfen, sondern sind jetzt immer noch an seiner Seite. Seitdem er in einer Berliner Software-Schmiede angestellt ist, begleiten ihn seine Assistierenden auch auf beruflichen Reisen, zum Beispiel nach London oder München. Das bedeutet natürlich einen höheren Aufwand. Aber der junge Mann von der Ostseeküste ist in seinem Unternehmen durchaus respektiert. „Wenn das für unsere Kundschaft einen zu großen Aufwand darstellt, müssen die sich tatsächlich fragen, ob wir die Richtigen für sie sind. In der Regel bleiben sie bei uns“, sagt Florian W., nicht ganz ohne Selbstbewusstsein.

Ein Mann sitzt im Rollstuhl und wird mit Unterstützung eines anderen Mannes in ein Auto verladen.

Tipps für den Urlaub im Rollstuhl

Aber man muss nicht in der IT arbeiten, um sich auch mit Rolli in den Zug nach München zu setzen. Auch das Oktoberfest ist eine Attraktion, die viele Mitmenschen mit Behinderung anzieht. Pawel K. hatte das Glück, dass seine Assistentin auch eine begeisterte Wiesn-Gängerin ist. Sie hat sich zusammen mit ihm in den ICE in den Süden gesetzt, um stilecht – sie im Dirndl, er mit Lederhose – über das größte deutsche Volksfest zu flanieren. Dennoch ist so ein Trip immer mit Mehraufwand verbunden. Damit der Urlaub mit Rollstuhl auch wirklich zu der Erholung führt, die man sich erhofft, sollte man folgende Punkte beachten:

  • Eine gute Beziehung zwischen Klienten:innen und Assistierenden ist das A und O für einen gelungenen Urlaub. Insofern sind Klienten:innen, die auf ein Pflegenetzwerk setzen, im Vorteil. Denn zum Beispiel bei Futura kann man zwischen verschiedenen Assistierenden wählen und wechseln, wenn die Chemie nicht mehr stimmt.
  • Die beteiligten Assistierenden brauchen nach dem Urlaub eine Regeneration oder zumindest einen Freizeitausgleich. Auch das spricht eigentlich für ein Pflegenetzwerk, da man hier auf die Arbeit von größeren Teams zurückgreifen kann.
  • Die Reise muss sehr genau geplant werden. Es ist die eine Sache, einen Flug oder ein Hotel zu buchen. Eine ganz andere Frage ist dann zu klären, wie man es mit einem E-Rolli in den Flieger schafft – ein zweiter Rollstuhl ist hier angeraten. Und man sollte vorher nachfragen, ob auch am Zielbahnhof ein Lift vorhanden ist, um mit dem Rollstuhl auch sicher auszusteigen.
  • Die medizinische Versorgung muss mitbedacht werden: Gibt es Lifter im Hotel? Reichen die Tabletten für zehn Tage Mallorca? Gibt es Ärzte:innen vor Ort, die zur Not auf die Versorgung von Rollstuhlfahrenden eingestellt sind und zumindest Englisch sprechen?
  • Die öffentliche Infrastruktur am Reiseziel sollte man auf jeden Fall im Vorhinein klären. Gerade in südlichen Ländern der Mittelmeerregion sind die öffentlichen Flächen und Gehwege oft uneben oder gepflastert. Und das Vorhaben, mit dem Rollstuhl an den Strand zu fahren, sollte man sich insbesondere im E-Rolli gut überlegen, damit man den Urlaub nicht in den Sand setzt!

Wenn diese Punkte bedacht und geklärt sind, steht dem langersehnten Urlaub praktisch nichts mehr im Weg.

Mehr über das Unternehmen und die Dienstleistungen von Futura erfahren Sie auf www.futura-berlin.de.

Auf einem Oktoberfest. Ein Mann sitzt im Rollstuhl. Neben ihn eine junge Frau als Begleitung. Beide halten ein Bier in den Händen und lächeln.

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