„Ich habe keinerlei Probleme, mit der Prothese zu gehen. Mir ist es auch wichtig, dass es gut aussieht, dass ich also ein flüssiges und vor allem natürliches Gangbild habe. Deswegen überprüfe ich auch manchmal meinen Schatten“, offenbart Jürgen gut gelaunt. „Ich trage auch keine Kosmetik und gehe im Sommer mit kurzen Hosen raus. Ich verstecke meine Prothese nicht! Bisher hat auch noch keiner irgendetwas Negatives gesagt. Höchstens Kinder schauen mal erstaunt und fragen, was das an meinem Bein ist. Ich sage dann, dass das eine Fußprothese ist, die ich trage, weil ich einen Unfall hatte. Und dass sie gut auf sich aufpassen sollen.“
Tragischer Unfall mit einem Anhänger
Jürgens Unfall ereignete sich im Oktober 2006. Er half seinen Eltern öfter in der familieneigenen Landwirtschaft. An diesem Tag war er mit einem Anhänger unterwegs, einem Einachser mit Stützrad. Beim Abhängen des Anhängers brach das Stützrad ab, was zur Folge hatte, dass der Anhänger mit vollem Gewicht den Fuß des damals 44-Jährigen zerquetschte. Er kam ins Krankenhaus, wo ihm der behandelnde Arzt sogleich eröffnete: Der Fuß muss amputiert werden. Mit diesem Gedanken konnte und wollte sich Jürgen jedoch nicht abfinden. Daher wurde alles versucht, um den Fuß zu retten, unter anderem durch den Einsatz eines Fixateur externe. Doch aufgrund der schweren Quetschung war die Durchblutung von Fuß und Unterschenkel so stark beeinträchtigt, dass der Fuß allmählich abstarb. Schließlich war er nicht mehr zu retten und musste Stück für Stück bis unter das Knie amputiert werden.
Endlich wieder gehen – mit Prothese
„Da geht natürlich erst mal die Welt unter. Mein Bruder hatte dann wenig später einen Orthopädietechniker organisiert, der zu mir ins Krankenhaus kam. Dieser Mann war sehr kompetent und hat mir alles verständlich erklärt. Als ich die Interimsversorgung bekam und wieder laufen konnte, ging es schnell bergauf. Als ich noch im Krankenhaus lag, habe ich mich im Internet belesen. Dabei bin ich auf einen Prothesenhersteller gestoßen, der nach Testpersonen suchte. Ich habe mich sofort beworben, aber sie lehnten mich – verständlicherweise – mit einem Lächeln ab, da ich noch im Krankenhaus lag. Doch einige Zeit später meldeten sie sich wieder, und ich durfte schließlich an verschiedenen Tests teilnehmen.“
Zurück in den alten Job
Jürgen ist ausgebildeter Werkzeugmacher und technisch versiert. Es fiel ihm leicht, die Konstruktionen zu verstehen und Optimierungsvorschläge zu machen. Über viele Jahre hinweg arbeitete er als Meister in der Fertigung eines Werks, das Katalysatoren herstellte – sowohl vor als auch nach seinem Unfall. „Ich konnte problemlos in meinen alten Beruf zurückkehren, und meine Fußprothese hat alles mitgemacht. Ich habe meine Arbeit immer gern gemacht“, berichtet er rückblickend.
Mit 60 Jahren wird ihm dann der Ausstieg mit einer Abfindung angeboten – und Jürgen nimmt an. Jetzt genießt er die viele Zeit mit seiner Familie und den Enkeln, aber auch mit seinem Hund. Der Oberfranke fährt gern Rad, aber auch Ski in der Wintersaison. „Ich lebe in den Tag hinein und nehme, was kommt. Das genieße ich sehr.“
Feuer und Flamme für den neuen Pro-Flex Terra
In seinem Alltag begleitet ihn der Pro-Flex XC von Össur. Als der isländische Prothesenhersteller den neuen Pro-Flex Terra auf den Markt bringt, ist Jürgen seit einer Testversorgung Feuer und Flamme: „Der Pro-Flex Terra läuft sich super weich! Und das in jedem Gelände! Ich habe den Eindruck, der Fuß macht jede Bewegung besser mit. Und mit dem zusätzlichen Keil-Set kann ich den Fersenauftritt selbst optimieren, je nachdem, was ich vorhabe. Ungewohnt war für mich im ersten Moment die Optik, da der Terra hinten sehr ausladend ist. Aber das Gefühl beim Gehen überwiegt alles!“
Mehr über den Pro-Flex® Terra finden Sie bei Össur auf der Website:
www.ossur.com/de-de/prothetik/fusse/pro-flex-terra