Nach langem Warten ist es endlich so weit: Steffen kann seinen Citroën DS wieder selbst fahren. Dank eines maßgeschneiderten Rutschbretts, einer Rollstuhlverladehilfe, eines Gas-Brems-Hebels und eines Lenkradknaufs ist sein Traum wahr geworden. Die Umrüstung von Oldtimern stellt eine knifflige, aber äußerst gern angenommene Herausforderung für die Mobilitätsexperten:innen von PARAVAN dar.
Millimeterarbeit für eine barrierefreie „Göttin“ von Citroën
Die legendäre „Göttin“, wie der Citroën DS liebevoll genannt wird, sorgte in den vergangenen Wochen in den Werkhallen von PARAVAN für große Aufmerksamkeit. Nun konnte Steffen, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, das speziell für ihn angepasste Fahrzeug in Empfang nehmen. Die Techniker:innen mussten auf den Millimeter genau arbeiten, um die Rollstuhlverladehilfe Robot 3000 und einen extraschmalen Rollstuhl im Kofferraum unterzubringen. Mit einigen Anpassungen am Radhaus gelang dies schließlich. Steffen kann nun mit seinem Aktivrollstuhl ans Fahrzeug heranfahren und sich mithilfe des Rutschbretts eigenständig umsetzen. Sobald der Rollstuhl im Robot 3000 arretiert ist, wird er per Knopfdruck im Kofferraum verstaut. Gas und Bremse werden jetzt per Hand über einen Hebel bedient.
Faszinierender Umbau
„Es sind die Feinheiten und Details, die einen solchen Umbau faszinierend machen“, sagt Steffen bei der Übergabe des Fahrzeugs. „Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich sehe, wie der Arm des Robots den Rollstuhl komplett in den Kofferraum hebt. Einfach unglaublich.“ Der Citroën DS, Baujahr 1966, wurde vor der Anpassung komplett restauriert. „Jede einzelne Unterlegscheibe ist neu oder restauriert“, berichtet Milan Dolinar von der Citroën-DS-Manufaktur. Die Farbe des Wagens stammt aus dem Jahr 1958, und auch die Innenverkleidung und das Leder sind perfekt aufeinander abgestimmt.
PARAVANs Leidenschaft für Mobilitätslösungen
Nach der Restaurierung kam der Citroën DS zu PARAVAN nach Aichelau. „So ein Umbau ist schon etwas ganz Spezielles“, sagt Mobilitätsberater Maurice Möritz. „Eine Lösung von der Stange gibt es in der Behindertenmobilität sowieso nicht, und beim Oldtimerbau schon gleich gar nicht, da sind Fantasie, Ideenreichtum und Tüftlergeist gefragt.“ Steffen entdeckte die Verladelösung mit dem Robot 3000 auf der Homepage und war sofort begeistert. Die Werkstatt musste jedoch zunächst überzeugt werden, aber Steffen gab nicht auf: „Was ihr hier macht, ist wirklich ein Prototypumbau.“
Zudem wurde noch ein passender Faltrollstuhl benötigt, damit alles perfekt in den maßgefertigten Kofferraum passt. „PARAVAN hatte dafür extra eine Schablone mit Vermaßung gebaut“, erzählt Steffen. Nun passt der Rollstuhl perfekt auf die Verladehilfe und anschließend in den Kofferraum. Sein erster Oldtimer musste einfach ein DS sein, denn er ist ein großer Fan der Filme von Louis de Funès, der oft einen DS fuhr.
Eigenständige Mobilität ist Antreiber
Im Alltag fährt Steffen eine ebenfalls von PARAVAN angepasste Mercedes V-Klasse. Vor zwölf Jahren wurde bei ihm Multiple Sklerose diagnostiziert, seither ist er auf einen Rollstuhl angewiesen. „Doch man darf sich nicht unterkriegen lassen und muss lernen, damit zu leben“, sagt der Unternehmer. Obwohl es anstrengend ist, ins Fahrzeug zu gelangen, nimmt er diese Anstrengung bewusst in Kauf. „Das Streben nach Mobilität ist für Menschen mit körperlichen Einschränkungen eine starke Motivation, und Mobilität steht für Eigenständigkeit, mein Leben zu leben!“ Und trotz aller Anpassungen: Der Zauber des legendären Citroën DS bleibt erhalten – jetzt barrierefrei!
Mehr über die Mobilitätsschmiede PARAVAN finden Sie auf www.paravan.de