Quirlig, vital, nachdenklich und voller Gefühl – mit Biss und Selbstironie haben sie sich die Bühne erobert: Rund 1.500 Jahre Lebenserfahrung bringen die 20 Ensemblemitglieder im Alter von 67 bis 91 Jahren in ihre Theaterstücke mit ein.
Sie nehmen sich und das Publikum ernst – auf der Bühne sind sie durch und durch Theaterdarsteller*innen, verzaubern und reißen mit. Sie präsentieren sich auf der Theaterbühne des Freien Werkstatt Theaters und sie gehen hinaus: in Stadthallen, Altenheime, Kongresssäle, Bürgerzentren, Krankenhäuser, Festsäle, Wohnzimmer, Kirchen und Hotels sowie auf Stadttheaterbühnen und Marktplätze.
Eine Bühne für das Altern
Altentheater, das bedeutet, Lebenserfahrungen und Lebenswirklichkeiten künstlerisch gestaltet auf der Bühne und in den Dialog der Generationen einzubringen. Stellung zu gesellschaftlichen Fragen zu nehmen, sich mit dem Prozess des Alterns und dem Alter auseinanderzusetzen und Rückschau auf das eigene Leben zu nehmen. Das verlangt von den Akteur*innen Authentizität und künstlerische Formung zugleich. Das Altentheater zeigt, dass dieses Engagement bis ins hohe Alter hinein möglich ist.
Sonderprojekte in Coronazeiten
Coronabedingt war das Altentheater öffentlich nicht mehr präsent. Hinter den Kulissen ging es in theatralen Sonderprojekten in Minigruppen weiter. Alte und neue Formen der Kommunikation standen im Mittelpunkt.
Wie war das noch früher, als man zur Dämmerstunde zu Gesprächen zusammenrückte? Welchen Wert hatten Karten, Briefe und Fotos früher, und was bedeuten sie heute? Welche Blüten treiben die vielfältigen digitalen Möglichkeiten?
Im Fokus standen dabei auch die Sinnlichkeit und Ästhetik des Handschreibens und der dazu gehörigen Werkzeuge bis hin zu virtuellen Austauschmitteln der Jetztzeit: Smartphone, Bildsprache und Emojis faszinierten in der spielerischen (Wieder-)Entdeckung und brachten originelle persönliche Szenerien hervor.
Neue Wege mit einem eigenen Podcast
Besondere Zeiten erfordern besondere Kommunikationswege. Und so galt es, sichtbar, hörbar und vor allem im Gespräch zu bleiben mithilfe unterschiedlicher Medien.
Seit diesem Jahr produzieren sie den „Altentheater-Podcast: ein Experiment mit Jung und Alt“, eine wunderbare Gelegenheit, die Stimmen aus dem Ensemble ins Gespräch mit Jüngeren zu bringen. „Weißt Du, was Einsamkeit ist?“ oder „Liebesbriefe gibt’s nicht mehr!?“ waren Themen, und die nächste Folge widmet sich der Vergänglichkeit.
Sichtbar ist das Altentheater in der Filmfassung „Ausgetrickst? Nicht mit uns!“, ein Stück zu Trickbetrügereien an alten Menschen, abrufbar auf der Homepage unter www.altentheater.de oder direkt auf YouTube.
Bei Interesse am Altentheater wenden Sie sich bitte an altentheater@fwt-koeln.de.